Das Ganze ist eine «Ja, aber»-Diskussion. Ja, wir wollen den Abfahrtsrennsport, aber er darf nicht gefährlich sein. Wir wollen den Heldenkampf am Limit, aber wir wollen keine Unfälle. Wir wollen die Sicherheit, aber dafür sind andere verantwortlich.
Ja, wir wollen perfekt präparierte Pisten, die für alle möglichst gleich und fair sind, aber bitte vom Start auf 2000 m Höhe bei minus 5 Grad bis ins Ziel auf 900 m Höhe bei Plus 3 Grad.
Es sind die Diskussionen von gestern, von heute und auch von morgen. Es sind Wellen, die kommen und gehen. Jeder Tag, jeder Sturz und jeder Fehler regt uns zum überlegen an, was besser und sicherer gemacht werden könnte.
Im FIS-Vorstand sitzen auch drei Athleten
Eine Gruppe von Wissenschaftlern, Biomechanikern, erfahrenen Trainern und ehemaligen Athleten haben uns vor 15 Jahren vor Augen geführt, wie man die ganze Entwicklung entschleunigen könnte. Doch auch dann kam das «Ja, aber». Es wurden einzig bei den Radien und den Höhen der Bindungsplatten ein paar Kompromisse gefunden.
Der FIS-Vorstand, notabene mit drei Athletenvertretern, hat auf diese Saison den Airbag als obligatorisch erklärt. Ja, eigentlich verständlich! Wir fahren ja auch mit Sicherheitsbindungen, die mal eine Fehlauslösung mit sich bringt. Das Aber in der Airbag-Geschichte? Wem der Airbag nicht passt, kann eine Ausnahmeregelung erbetteln.
Ein Dauerbrenner in der Diskussion sind einheitliche, dickere, luftdurchlässigere Rennanzüge. Ja, super, wenn ich an den Komfort für die Athletinnen und Athleten und an die blauen Flecken denke.
Bremsen neue Anzüge auf den Gleitstücken, sind sie aber in den Kurven schneller. Ja, aber wirklich? Oder ist es vielleicht sogar genau umgekehrt? Aber, aber, aber.
Wir wollen in vielen Beziehungen etwas für die Sicherheit tun. Ja, aber nicht mit dem Fuss auf dem Gaspedal, sondern auch mit dem Kopf und der Eigenverantwortung.