War der Trainer-Knall für Gut-Behrami gar ein Glücksfall?
«Ich hätte gerne darauf verzichtet»

Lara Gut-Behrami (33) startet als amtierende Ski-Königin in den Winter. Kann sie in Sölden ihren Vorjahressieg wiederholen? Der Rauswurf von Trainer Alejo Hervas im März hallt nach – muss aber nicht nur negativ sein.
Publiziert: 24.10.2024 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2024 um 13:47 Uhr
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Gut-Behrami ist bereit für den Saisonauftakt in Sölden. Allerdings musste sie ihr Team vor diesem Winter neu gestalten. Was war passiert?
Foto: Elizabeth La Rosa

Auf einen Blick

  • Lara Gut-Behrami trennte sich letzten Winter von Coach Hervas
  • Seit der Trennung nie wieder Kontakt mit ihm
  • Jetzt ist der Ski-Star glücklich mit neuem Coach Flavio di Giorgio
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Im Fussball sind Eigentore gang und gäbe. Und im Skisport? Auch da kommen sie zuweilen vor. So geschehen in Sölden vor einem Jahr – also genau an jenem Ort im Ötztal, wo Lara Gut-Behrami (33) am Samstag ihren Vorjahressieg wiederholen möchte.

Alejo Hervas, der Erfolgscoach von Gut-Behrami, erklärte nach ihrem Triumph gegenüber Blick: «Lara und ich haben eine Abmachung. Ich begleite sie bis zu ihrem Karriereende.» 

Fünf Monate später, beim Weltcupfinale in Saalbach (Ö), fiel dem Südspanier seine Aussage auf den Fuss – in heftigster Form. Was war passiert? Nachdem Gut-Behrami davon erfahren hatte, dass Hervas sich mit Marco Odermatt und Co. getroffen und dem Männer-Team als Kondi-Coach zugesagt hatte, platzte ihr der Kragen. Sie schickte Hervas Knall auf Fall nach Hause.

Gut-Behrmi zeigte sich über den gebrochenen Treueschwur schwer enttäuscht: «Er hat öffentlich gesagt, dass er bis zum Ende weitermachen würde. Und mir gegenüber immer wieder betont, wie stolz er auf unsere Arbeit sei. Und dann, ohne mir etwas zu sagen, andere Abmachungen gemacht.» 

Kein Kontakt mehr

Und heute? Da ist Gras über die Sache gewachsen. Aber nicht so viel, dass für die Gesamtweltcupsiegerin alles wieder in Butter wäre. «Ich hätte gerne auf das, was passiert ist, verzichtet», sagt sie klipp und klar – weiter führt sie das Thema aber nicht aus. Kontakt hatten sie und Hervas gemäss Blick-Infos seit der Trennung keinen mehr.

Man kann davon ausgehen, dass Hervas für die Tessinerin ein rotes Tuch geblieben ist. Immerhin: In Sölden hausen die beiden nicht unter einem Dach: Hervas und das Männer-Team sind im Hotel Appart Peter, Gut-Behrami und die Swiss-Ski-Frauen im Hotel Liebe Sonne untergebracht – 2,5 Kilometer liegen dazwischen.

Die Lösung war ein Ex-ZSC-Trainer

Aber vielleicht hat der Knall in Saalbach letztlich sogar positive Folgen. Gut-Behrami betont, sehr glücklich mit ihrem neuen Team zu sein. Zu diesem gehört Flavio di Giorgio – er hat Hervas ersetzt. Der 35-jährige Italiener, einst Kondi-Coach der ZSC Lions, kümmert sich um Gut-Behramis Fitness. «Dank ihm habe ich unzählig neue Dinge kennengelernt. Er hat meinen Horizont erweitert.» 

Den Hang in Sölden kennt Gut-Behrami in- und auswendig. Drei Tage hat sie vorletzte Woche hier trainiert. Das war wichtig, schliesslich gibt es diesmal aufgrund der grossen Schneemengen mehr Wellen und beim Reservestart sogar einen neuen Übergang. Rennchef Rainer Gstrein: «Das macht es noch attraktiver. Die Piste ist hervorragend – nur der Nebel könnte am Samstag ein Spielverderber sein. Aber wir sind optimistisch.»

Flatscher: «Sie ist zu allem fähig»

Und was ist Gut-Behramis Ziel in diesem Winter? Wie immer will sie «schnell Skifahren» und sich nicht auf Resultate konzentrieren. Fakt ist aber: Die Tessinerin ist davon getrieben, die Beste zu sein – so wie alle Champions.

SRF-Expertin Tina Weirather (35) ist überzeugt: «Wenn sie die Leistungen des letzten Winters heuer durchgehend zeigen kann, kann sie den Gesamtweltcup erneut gewinnen.» Und Alpin-Direktor Hans Flatscher meint: «Lara ist zu allem fähig.»

Sollte Gut-Behrami nahtlos an ihre Erfolge des letzten Winters anknüpfen, würde der Zwist zwischen ihr und Hervas definitiv in den Hintergrund rücken.

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