Auf einen Blick
- Die neue Ski-Saison hält einige Änderungen bereit
- Neben neuen Austragungsorten gibts auch eine neue WM-Disziplin
- Die Airbag-Pflicht soll die Sicherheit der Athletinnen und Athleten erhöhen
Neue Austragungsorte
Die Athletinnen und Athleten reisen in dieser Saison an neue und altbekannte Austragungsorte. Während das Grundgerüst des Kalenders mit demjenigen des letzten Winters identisch ist, kommt die eine oder andere Destination dazu. So findet der Weltcupfinal in Sun Valley statt, einem 1800-Seelen-Dorf im US-Bundesstaat Idaho. Rennen werden dort nicht zum ersten Mal ausgetragen, allerdings für die aktiven Athletinnen und Athleten schon. Letztmals wurde in Sun Valley im März 1977 ein Weltcuprennen gefahren – damals gewann Ingemar Stenmark vor Christian und Heini Hemmi.
Erstmals seit 2020 reisen die Frauen ins italienische La Thuile, auch Sestriere (It) ist bei ihnen wieder vorgesehen. Für die Männer gehts zur Premiere ins norwegische Hafjell. Gestrichen wurde dafür nach zwei erfolglosen Anläufen mit acht geplanten und keinem durchgeführten Rennen Zermatt VS. Auch Palisades Tahoe (USA) oder Aspen (USA) bei den Männern sowie bei den Frauen Crans-Montana VS fallen weg. Der Walliser Skiort führt hingegen zwei Männer-Speedrennen durch.
Mehrfaches Wiedersehen
Traditionell bestreiten die Männer und Frauen den Saisonauftakt in Sölden (Ö) und den Weltcupfinal jeweils gemeinsam am gleichen Ort. Daneben kreuzen sich ihre Wege während der Saison nicht – ausser, es findet ein Grossanlass statt. Das ist in diesem Jahr anders. Neben Auftakt und Final sowie der WM in Saalbach-Hinterglemm (Ö) treffen sie sich noch zwei weitere Male. In Levi (Fi) und in Gurgl (Ö) findet am gleichen Wochenende jeweils für Männer und Frauen Slaloms statt.
Kein Lauberhorn-Double mehr
In den letzten Jahren kamen die Ski-Fans in Wengen BE mehrfach in den Genuss einer Doppel-Abfahrt. Das gibts in diesem Winter nicht mehr, die Speed-Doubletten wurden bei den Männern abgeschafft. Auch Kitzbühel (Ö) ist beispielsweise betroffen. Dafür feiert auf der Streif der Super-G sein Comeback. Erstmals seit 2021 findet er wieder statt. Marco Odermatt (27) hat gute Erinnerungen daran. Bei der letzten Ausgabe wurde er Zweiter.
Während die Männer ihre je acht Abfahrten und Super-Gs an jeweils acht Austragungsorten bestreiten, gibts bei den Frauen doch noch zwei Speed-Doubletten im Kalender. In Kvitfjell (No) finden zwei Abfahrten (28. Februar/1. März) statt und in St. Moritz GR zwei Super-Gs (21./22. Dezember). Hinzu kommt das Wochenende in Mont-Tremblant (Ka, 7./8. Dezember), wo die Frauen zwei Riesenslaloms fahren. Ansonsten gibts am gleichen Wochenende keine zwei Rennen der selben Disziplin.
Airbag-Pflicht
Die Sicherheit der Athletinnen und Athleten soll erhöht werden. Deswegen ist in den Speed-Disziplinen ab dieser Saison ein Airbag Pflicht. Bisher war er freiwillig. Und einige grosse Namen verzichteten darauf. «Ich habe den Airbag einmal angezogen und fühlte mich dadurch in meinen Bewegungen zu stark eingeschränkt», erklärte etwa der Italiener Dominik Paris (35) gegenüber Blick, wieso er keinen trägt. Nun kommt auch er nicht mehr drumrum. Andere Athleten setzen hingegen schon seit einigen Jahren auf einen Airbag. Marco Odermatt trägt seit vier Jahren einen. Zum Umdenken animierte ihn seine Freundin Stella, die wissen wollte, wieso er keinen trägt. Neben dem Airbag wird auch das Tragen von schnittfester Unterwäsche ausdrücklich empfohlen.
Namhafte Comebacks
Im kommenden Winter tauchen in der Startliste zwei Flaggen auf, die bisher kaum oder gar nicht dort zu finden waren: die holländische und die brasilianische. Der Grund: die Comebacks von Marcel Hirscher (35) und Lucas Braathen (24). Beide fahren künftig für das Heimatland ihrer Mütter. Hirscher kehrt fünf Jahre nach seinem Rücktritt für Holland in den Weltcup zurück und Braathen fährt ein Jahr, nachdem er seine Karriere Knall auf Fall für beendet erklärte, neu für Brasilien.
Daneben zeichnet sich auch die Rückkehr der einstigen Speed-Queen Lindsey Vonn (40) ab. Die Amerikanerin, die 2019 zurücktrat, arbeitet ein halbes Jahr, nachdem sie ein neues Kniegelenk bekommen hat, an ihrem Comeback. Ende November will sie zunächst als Vorfahrerin in Beaver Creek (USA) starten und danach allenfalls wieder Rennen bestreiten.
Mehr Ski alpin
Neben den Comebacks dieses Trios gibts einige Athletinnen und Athleten, die nach längeren Verletzungspausen zurückkehren wollen. Darunter Petra Vlhova (29, Slk) oder Marco Schwarz (29, Ö). Der Zeitpunkt ist allerdings offen. Anders bei Wendy Holdener (31, Sz), die nach ihrem Knöchelbruch in Sölden (Ö) erstmals wieder am Start stehen wird.
Die Wildcard
Einige grosse Comebacks ehemaliger Stars erwarten uns in diesem Winter. Gibts bald schon mehr davon? Die FIS will das offenbar forcieren und führt eine Wildcard ein. Diese ermöglicht ehemaligen Ski-Stars, deren Rücktritt zwei bis zehn Jahre her ist, wieder im Weltcup zu starten. Dazu müssen sie aber noch eine weitere Bedingung erfüllen: Sie müssen mindestens einmal den Gesamtweltcup, eine Disziplinenwertung, WM- oder Olympiagold gewonnen haben.
Durch die Wildcard bleibt ihnen die Teilnahme an kleinen Rennen erspart, mit der sie sich in der FIS-Rangliste erst nach oben arbeiten müssten, um einen Weltcup-Startplatz zu erhalten. Nachdem es zuerst hiess, dass etwa Marcel Hirscher für die ganze Saison eine solche Wildcard bekommt, wurde dieser Entscheid von der FIS revidiert. Er muss sie für jedes Rennen, das er bestreiten möchte, beantragen – und die Renndirektion kann den Antrag gutheissen oder ablehnen.
Neue WM-Disziplin
Alexis Pinturault (33, Fr) und Federica Brignone (34, It) haben bei der WM 2023 in Courchevel/Méribel (Fr) Gold in der Einzel-Kombination geholt. Ihren Titel können sie in Saalbach-Hinterglemm (Ö) nicht verteidigen. Nachdem die Disziplin schon seit der Saison 2020/21 nicht mehr Teil des Weltcupkalenders ist, fliegt sie nun auch aus dem WM-Programm.
Stattdessen wird bei den Titelkämpfen 2025 (4. bis 16. Februar) etwas Neues eingeführt: die Team-Kombination. Ein Duo aus Abfahrts-Ass und Slalom-Crack geht gemeinsam auf Medaillenjagd. Eigentlich hätte diese Disziplin im letzten Winter Premiere im Weltcup feiern sollen. Doch 130 Athletinnen und Athleten wehrten sich wegen des Modus dagegen – und die FIS strich sie wieder.