Auf einen Blick
- Franz Klammer kritisiert die Comeback-Pläne von Lindsey Vonn
- Er erinnert an das Schicksal von Bill Johnson
- Marcel Hirscher traut Klammer bei der Rückkehr einiges zu
Am Freitag hat Lindsey Vonn ihren 40. Geburtstag gefeiert. Ins neue Lebensjahr startet die Amerikanerin mit einem besonderen Ziel. Sie will ihre Ski-Karriere, die sie im Frühling 2019 beendete, noch einmal neu lancieren. Zunächst ist der Start als Vorfahrerin Mitte Dezember in Beaver Creek (USA) geplant, danach will sie auch wieder Rennen bestreiten. Und das trotz künstlichem Kniegelenk.
Einer, der dafür kein Verständnis hat, ist Österreichs Ski-Legende Franz Klammer (70). Er sagt gegenüber dem Portal Oe24: «Wenn sie das mit kaputtem Knie und der Prothese wirklich macht, hat sie einen Vollschuss.» Dennoch schiebt er hinterher, dass er ihr viel Glück wünsche und hoffe, dass sie sich nicht noch schlimmer verletzt.
Denn während ihrer Karriere wurde Vonn immer wieder von schweren Verletzungen ausgebremst. «Ihre Verletzungshistorie ist ein Wink des Schicksals», führt Klammer seine Aussage gegenüber Blick aus. Und erinnert an die Geschichte von Bill Johnson (1960-2016). Der Amerikaner, der 1984 Olympia-Gold in der Abfahrt gewann, startete ebenfalls mit 40 Jahren die Mission Comeback. Und diese ging schief.
«Meine Sache wäre es nicht»
Johnson wollte sich für Olympia 2002 in Salt Lake City (USA) qualifizieren und begann wieder zu trainieren. Mit fatalen Folgen. Mit über 100 km/h flog er aus einer Rechtskurve, überschlug sich mehrfach und durchtrennte die Fangnetze. Er zog sich ein schweres Schädelhirntrauma zu und war bis zu seinem Tod ein Pflegefall. Ein Schicksal, das Klammer nahe ging. Er unterstützte den Amerikaner, bei dessen Olympia-Sieg er Zehnter wurde, mit seiner Stiftung, die er 1998 ins Leben rief, um jungen verletzten Sportlern zu helfen.
Anders steht Klammer indes zum Comeback von Marcel Hirscher (35). Ihm traut er ein gutes Resultat in Sölden (Ö) zu – sollte er kommendes Wochenende im Riesenslalom starten. Klammer geht davon aus, dass er sich knapp für den zweiten Lauf qualifiziert. «Dann hat er eine super Startnummer und kann tatsächlich in die Top 10 fahren.»
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Ganz allgemein kann Klammer den Trend der Comebacks nicht verstehen. Das müsse zwar jeder selber wissen, meint er, aber «meine Sache wäre es nicht». Und stellt mit einem Augenzwinkern klar: «Ich werde sicher nicht zurückkommen, sondern lediglich eine Wildcard für die Tribüne beantragen.»