Auf einen Blick
- Marcel Hirscher spricht über sein Comeback
- Ob er in Sölden dabei sein wird, lässt er weiterhin offen
- Seine Rückkehr ist zeitlich beschränkt auf ein Jahr
Im April kündigte Marcel Hirscher (35) an, dass er fünf Jahre nach seinem Rücktritt auf die Ski-Bühne zurückkehrt – für Holland statt Österreich. Seither fiebern die Fans dem Saisonstart entgegen. Ob der achtfache Gesamtweltcupsieger in 19 Tagen in Sölden (Ö) starten wird, ist allerdings fraglich.
«Dort zurückzukehren wäre mein Plan und mein Wunsch», sagt Hirscher in der Sendung «Sport und Talk im Hangar 7» auf Servus TV. Und schiebt hinterher, dass der Start-Entscheid kurzfristig fallen werde – spätestens am Freitag vor dem Rennen.
Auch hinter seiner Form steht ein Fragezeichen. In Neuseeland konnte er offenbar nicht mit der einheimischen Riesenslalom-Spezialistin Alice Robinson (22) mithalten. Stimmen wurden laut, das Comeback sei nur ein PR-Gag. Hat ihn das geärgert? «Es wird viel geschrieben, manchmal ist es echt amüsant», meint Hirscher. Und fügt an: «Mag sein, dass sie teilweise schneller war. Bei Gerüchten ist meist ein Funken Wahrheit dabei.»
«Da fehlen mir vier Sekunden»
Aus Neuseeland sei er mit sehr vielen Erkenntnissen zurückgekehrt. Seinem Team sei das Ausmass der Rückkehr klar geworden. Gleichzeitig bremst er die Erwartungen der Fans. «Die Top 15 sind aktuell nicht realistisch», sagt er. «Da fehlen mir vier Sekunden.»
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Drei Wochen bleiben, um zu sehen, ob er einigermassen in Form komme oder mehr Zeit brauche. «Früher oder später werde ich dabei sein», sagt Hirscher. «Aber solange ich nicht halbwegs das Gefühl habe, dass ich mich einigermassen bereit fühle, werde ich das nicht machen.» Das sieht auch Toni Giger (61), Geschäftsführer von Hirschers Skifirma Van Deer, so. Er bezeichnet einen Start in Sölden als «unwahrscheinlich, es müsste Unglaubliches geschehen, damit sich das ausgeht».
Start in beiden technischen Disziplinen
Starten will Hirscher in beiden technischen Disziplinen. «Wenn ich merke, dass ich im Riesenslalom die Fähigkeit nicht mehr habe, um mitzuhalten, dann lass ichs bleiben», stellt er klar. Das Saisonhighlight Weltmeisterschaft in Saalbach (Ö) hat er derweil noch nicht im Hinterkopf. Auch wenn er sagt: «Ich glaube, die Quali schaffe ich, denn die Konkurrenz im holländischen Verband ist nicht allzu gross.»
Trotzdem betont Hirscher, dass es für ihn nicht mehr ums Gewinnen geht. Als er seinen letzten Weltcupfinal bestritt, habe er noch nicht gewusst, dass er danach keine Rennen mehr fahre. «Ich hatte kein Abschiedsjahr», so Hirscher. Vielleicht hole er das jetzt nach. Denn länger als eine Saison wird er nicht zurückkehren. «Ich sage niemals nie, aber geplant ist es für ein Jahr.»