US-Ski-Queen fordert Umdenken
Vonn schlägt Alarm wegen psychischen Problemen

Ski-Legende Lindsey Vonn hatte schon während ihrer Karriere mit Depressionen zu kämpfen. Sie ist sicher, dass es vielen anderen auch so geht. Doch nur, wenn man darüber spreche, werde es besser.
Publiziert: 26.06.2021 um 20:33 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2021 um 20:53 Uhr
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Lindsey Vonn hatte während ihrer ganzen Karriere mit Depressionen zu kämpfen.
Foto: Erich Spiess

Das Beispiel Naomi Osaka rüttelt auf. Die japanische Tennis-Spielerin sprach über ihre Depressionen, zog sich deswegen sogar aus den French Open zurück und verzichtet nun auf Wimbledon. Der Fall der 23-Jährigen zeigt, wie ernst zu nehmen psychische Probleme im Sport sind.

Jemand, der Ähnliches durchgemacht hat, ist Lindsey Vonn. Die Ski-Gigantin sprach schon während ihrer Karriere über ihre Depressionen – und schlägt nun Alarm. Gegenüber «Reuters» und «USA Today» fordert sie klipp und klar: «Wir müssen über psychische Probleme sprechen!»

Die 36-Jährige wünscht sich, dass sie schon früher in ihrer Karriere die Kraft gehabt hätte, über ihre mentale Gesundheit zu sprechen. Doch erst nach Olympia 2010 wagte sie es, ihre Probleme zu teilen.

«Ich denke, es war so eine grosse Sache für mich. Es zu teilen, hat wirklich geholfen, die Last von meinen Schultern zu nehmen. Ich wünschte, ich hätte das früher getan und ich wünschte, es wäre ein offenes Thema», sagt Vonn.

Je älter sie geworden sei, desto mehr habe sie realisiert, dass es keinen Grund gibt, sich zu schämen. Auch wenn es ihr am Anfang wirklich unangenehm gewesen sei.

«Jeder sollte einen Therapeuten haben»

So geht es vielen, ist sich die Amerikanerin sicher. «Ich glaube, dass so viele Menschen mit psychischen Problemen zu tun haben und es niemandem erzählen», so Vonn. Umso wichtiger ist es, dass sich Athletinnen wie Osaka öffnen. «Je mehr wir die Gemeinsamkeiten teilen, desto hilfreicher kann es sein, Fortschritte zu machen.»

Damit es wirklich einen grossen Schritt vorwärts geht, müsse es ganz normal werden, die mentale Gesundheit anzusprechen. «Ich glaube, ganz ehrlich, dass jeder Mensch einen Therapeuten haben sollte. Es müsste so gewöhnlich sein, wie einen Zahnarzt oder Kinderarzt zu haben. Wir müssen psychische Probleme ernst nehmen.» (sme)

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