Bis vor kurzem trug Fadri Janutin (21) lange Rasta-Locken. Dann kam die Sportler-RS in Magglingen und er trennte sich von seinen geliebten Dreadlocks. Spätestens jetzt ist klar: Janutins Kraft lag nicht in den Haaren! Der junge Bündner holt bei der Junioren-WM im Slalom Silber. Geschlagen wird er nur vom Amerikaner Benjamin Ritchie (20). Auf Rang 3 landet der Österreicher Joshua Sturm (19).
Für Janutin ist Slalom-Silber nach dem 29. Platz im Super-G und dem 5. Platz im Riesenslalom ein schöner Erfolg. Der gelernte Dachdecker, der wie Carlo Janka für den Skiklub Obersaxen startet, holt damit erstmals Edelmetall an einer Junioren-WM. Und er beweist, warum man ihn für ein grosses Talent hält.
Er fährt einen klapprigen VW Golf
In eine Schublade passt Janutin übrigens nicht. Von BLICK auf seine alten Rastalocken angesprochen, meinte er zuletzt: «Früher hörte ich viel Reggaemusik. Als ich 15 Jahre alt war, liess ich mir dann Rastas flechten. Bezahlt habe ich das vom Konfirmationsgeld, das ich von Oma und Opa erhalten habe.»
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Janutin fährt auch auf der Strasse einen unüblichen Kurs. Warum? Er kurvt mit einem klapprigen VW Golf Baujahr 1987 herum – er taufte ihn liebevoll auf den Namen Olga. «Ich habe dieses Auto für 3500 Franken auf einer Internetplattform ersteigert», so Janutin. Bereut hat er den Kauf noch nie.
Freundin will Dreadlocks zurück
Übrigens: Es ist möglich, dass Janutin nach seiner Militär-Zeit schon bald wieder mit längeren Haaren zu sehen sein wird. Er erklärt: «Meine Freundin ist der Meinung, dass ich vor dem Gang zum Coiffeur besser ausgesehen habe als jetzt.»