Das Podest
1. Marco Odermatt (26) 1:27,72
2. Raphael Haaser (26, Ö) +0,98
3. Aleksander Aamodt Kilde (31, No) +1,31
Odermatt poliert seine Bilanz auf: Der Nidwaldner feiert seinen 28. Weltcup-Sieg, den 11. im Super-G. Er gewann bereits vor einem Jahr den Super-G in Bormio.
Das Rennen
Mit der Startnummer 14 haut Marco Odermatt einen raus. Er fährt auf der 2,4 Kilometer langen Strecke fast eine ganze Sekunde auf den zwischenzeitlichen Leader Raphael Haaser (Ö) raus. Vor ihm hat es mehrere Leaderwechsel gegeben, auch Loïc Meillard behauptete sich eine Zeit lang an der Spitze. Nach Odermatts Fahrt ist Schluss mit Veränderungen an der Rennspitze. Am Gesamtweltcupsieger der letzten beiden Saisons ist diesen Freitag nicht zu rütteln.
Die Schweizer
1. Marco Odermatt (26) 1:27,72
5. Justin Murisier (31) +1,76
8. Loïc Meillard (27) +1,82
10. Gino Caviezel (31) +1,92
12. Stefan Rogentin (29) +2,05
13. Marco Kohler (26) +2,09
15. Niels Hintermann (28) +2,12
20. Alexis Monney (23) +2,47
21. Gilles Roulin (29) +2,64
28. Arnaud Boisset (25) +3,07
Alle zehn Schweizer klassieren sich in den Top 30! Und vier in den Top 10. Ein grossartiges Teamergebnis. Hinter Odermatt fährt Kumpel Justin Murisier am schnellsten, wie beim Vortag in der Abfahrt (4.). Der einstige Riesen-Spezialist teilt sich im Ski-Zirkus meistens das Zimmer mit dem heutigen Tagessieger, die beiden tauschen sich viel aus.
Entsprechend Freude hat auch Odermatt an den Leistungen des Wallisers, obwohl sich dieser im SRF-Interview leicht enttäuscht zeigt: «Ich weiss, es ist eines meiner besten Super-G-Ergebnisse. Heute wäre das Podest möglich gewesen.» Das bisherige Super-G-Bestergebnis von Murisier war der 5. Platz von Saalbach 2021.
Das gab zu reden
Der heftige Sturz von Christof Innerhofer (39). Mit der Startnummer 30 stürzt der Altmeister aus dem Südtirol, muss wie bereits am Vortag Marco Schwarz mit einem Helikopter abgeholt werden. Nach erster Einschätzung aus Bormio wird nun eine schwere Knieverletzung und sein Karriereende befürchtet.
Ebenfalls nicht ins Ziel kommt der König von Bormio, Dominik Paris (34). Kurz nach dem Start stürzt der Italiener, der an diesem Ort sechsmal eine Weltcup-Abfahrt und einmal den Super-G gewann. Er verliert beide Ski und rutscht auf dem Hosenboden die Piste herunter.
Und bei Vortagessieger Cyprien Sarrazin (29) kommt die Kehrseite der Medaille seiner Risikostrategie zum Vorschein. Der Südfranzose, der am Donnerstag mit seiner halsbrecherischen Fahrt vor dem ebenfalls sensationellen Odermatt die Bormio-Abfahrt gewann, scheidet einen Tag darauf aus. Der Mann wird im Ski-Zirkus auch «Psycho» genannt, weil er so viel riskiert. Das geht diesmal nicht auf. Er stürzt zwar nicht, verpasst nach einem Schlag aber ein Tor.
Die Stimmen
Marco Odermatt wird von SRF auf seine Mutter angesprochen, die bei seiner Siegesfahrt nicht hinsehen wollte. Odermatt: «Ja, das kann ich nachvollziehen, dass sie nicht zuschauen konnte. Ich habe schliesslich sicher nicht den saubersten Fahrstil.» Sind der Sieg und die Leaderposition im Weltcup der perfekte Jahresabschluss? «Ich hätte das Jahr definitiv nicht besser beenden können. Unglaublich! Das Jahr überall als Leader zu beenden und in Rot in die Heimrennen zu starten, ist sehr cool. Die rote Startnummer ist irgendwo ein Traum. Ich war immer ein Fan von Didier Cuche und ihn hat man oft in Rot gesehen.»
Die Bedingungen
Die Bedingungen in Bormio, nahe der Schweizer Grenze, waren gut. Es windete kaum und an mehreren Stellen auf der Strecke sowie im Zielraum drückte die Sonne durch.
So geht es weiter
Jetzt gehts in die Schweiz: In Adelboden soll am 6. Januar der Riesenslalom und am 7. Januar der Slalom stattfinden – die Organisatoren trotzen am Chuenisbärgli dem Schneemangel und kämpfen um die Rennen. Eine Woche später gehts nach Wengen für zwei Abfahrten, einen Super-G und einen Slalom.