Schweizer Hoffnungen
Fünf Ski-Talente starten auf der Piste durch

Fünf junge Schweizer Skitalente, alle unter 21 Jahren, erobern die Pisten. Janine Mächler, Stefanie Grob, Malorie Blanc, Shaienne Zehnder und Dania Allenbach zählen zu den grössten Hoffnungen im Skisport. Blick stellt sie vor.
Publiziert: 13.11.2024 um 14:11 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2024 um 14:22 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Sie sind allesamt noch keine 21 Jahre alt, für ihr junges Alter aber bereits pfeilschnell. Janine Mächler (19), Stefanie Grob (20), Malorie Blanc (20), Shaienne Zehnder (18) und Dania Allenbach (17). Die fünf zählen zu den grössten Schweizer Ski-Hoffnungen bei den Frauen. Aber was zeichnet sie aus? Und verläuft ihr Weg an die Spitze? Blick klärt auf.

Janine Mächler (19): Besonderer Sieg in Neuseeland

Wir beginnen aus aktuellem Anlass mit Janine Mächler. Die Zürcherin aus Thalwil wird am Samstag in Levi (Fi) wie schon 2023 an den Start gehen. Damals gab es keine Punkte, ihr fehlte eine Sekunde auf den zweiten Lauf. Wie sieht es diesmal aus? Mächler ist eine, die vor allem im Flachen viel Tempo generieren kann – das ist auf dem Hang in Levi, der nicht besonders steil ist, Gold wert. «Im Vergleich zum letzten Jahr bin ich vor allem im Oberkörper stabiler geworden. Und auch die Technik passt besser», sagt sie.

Genau dies zeigte Mächler Ende August in Coronet Peak (Neus), als sie einen Slalom gegen die eine oder andere Weltcup-erprobte Fahrerin gewann. «Nach der letzten Saison, die nicht so gut geendet hat, gibt mir dieser Sieg viel Selbstvertrauen. Und er nimmt mir etwas Nervosität, denn ich weiss, wo ich stehe.»

Janine Mächler: «Im Vergleich zum letzten Jahr bin ich vor allem im Oberkörper stabiler geworden. Und auch die Technik passt besser.»
Foto: Severin Nowacki

Mächlers Bruder Reto (23) ist wie sie auch in den technischen Disziplinen zu Hause und wird in Levi sein erstes Weltcuprennen bestreiten. Wobei Janine Mächler auch gerne auf den längeren Latten steht: «Meine Lieblingsdisziplinen sind Slalom und Super-G.» Eine ungewöhnliche Kombination.

Swiss-Ski-Nachwuchschef Werner Zurbuchen: «Janine ist eigentlich eine Allrounderin, aber vorerst konzentriert sie sich auf Slalom und Riesenslalom.» Was den Ex-Coach von Wendy Holdener beeindruckt: «Sie ist eine sehr positive und aufgestellte Frau – sie tut mit ihrer unverbrauchten Art jedem Team gut.»

Stefanie Grob (20): 1,58 m und Power ohne Ende

Deutlich ruhiger ist Stefanie Grob – allerdings nur neben der Piste. Beim Schlepplift Horn am Fuss der Ebenalp lernte die Appenzellerin das Skifahren. «Weil im Winter auch das Flutlicht brannte, konnte ich viele Jahre auch nach der Schule mit meinen Freunden dort Skifahren. Das sind tolle Erinnerungen», sagt sie.

Stefanie Grob durfte letzte Saison viel Weltcup-Luft schnuppern – und das mit erst 20 Jahren. Die Appenzellerin ist im Riesenslalom-Team gesetzt
Foto: URS BUCHER

Letztes Jahr gewann Grob bei der Junioren-WM in St. Anton (Ö) Gold in der Abfahrt und zweimal Silber (Super-G und Riesenslalom), aktuell hat sie einen Weltcup-Fixplatz im Riesenslalom. Grob ist zwar nur 1,58 m gross, hat aber viel Kraft und macht sich keinen zu grossen Kopf, wenn es mal nicht läuft. Technisch und taktisch besteht noch Potenzial, die Frau mit dem Biberli-Helm ist aber auf einem guten Weg.

Malorie Blanc (20): Kreuzbandriss bremste ihren Aufstieg

Im Gegensatz zu Grob muss Malorie Blanc noch auf ihren ersten Saisoneinsatz warten. Nicht nur, weil die Speed-Rennen erst in einem Monat beginnen. Nein, die Walliserin aus Ayent erholt sich derzeit von einem Kreuzbandriss – sie erlitt ihn im letzten Februar, kurz nachdem sie sich zur Junioren-Weltmeisterin im Super-G gekürt hatte.

Der Kreuzbandriss im letzten Februar warf Speed-Spezialistin Malorie Blanc zurück. Aber ihr Talent ist unverkennbar. Und ihre Lebensfreude ansteckend.
Foto: Andrea Soltermann

Freies Skifahren ist derzeit möglich, aber noch kein Stangentraining. «Malo hat ein sehr gutes Verständnis dafür, wo sie den Ski freigeben kann. Das ist in ihrem Alter nicht selbstverständlich», so Zurbuchen. Blanc ist nicht nur ein grosser Fan von Ski-Ass Aksel Svindal, sondern ähnlich offenherzig.

Shaienne Zehnder (18): Zwillingsschwester gibt auch Gas

Bei den Olympischen Jugendspielen in Südkorea setzte Shaienne Zehnder im vergangenen Januar ein Ausrufezeichen – sie holte im Riesenslalom Silber. Besonders: Die auf einem Bauernhof im Emmental aufgewachsene Frau schaffte dies trotz Metall im Bein – im Jahr davor hatte Zehnder ihr Schien- und Wadenbein gebrochen.

Zwillingsschwester Leandra ist auch talentiert: Shaienne Zehnder hat ihren Schien- und Wadenbeinbruch erstaunlich gut überstanden.
Foto: keystone-sda.ch

«Sie bringt ein sehr gutes Grundgerüst mit», sagt Zurbuchen. Genauso wie ihre Zwillingsschwester Leandra wird sie in diesem Winter vor allem FIS- und Europacuprennen bestreiten.

Dania Allenbach (17): In ihrem Jahrgang weltweit top

Die jüngste im Quintett der Nachwuchshoffnungen ist Diana Allenbach. «Im Schnee und auf den Ski blühe ich so richtig auf», sagt die 17-Jährige aus dem Saanetal bei Bern. Sie bringt sehr gute körperliche Voraussetzungen für eine tolle Karriere mit, ist weltweit die FIS-Jahrgangsbeste in Riesenslalom und Abfahrt.

Die jüngste im Bunde! Dania Allenbach ist für ihre 17 Jahre körperlich bereits sehr weit. Sie wird vorerst vor allem FIS-Rennen bestreiten.
Foto: christinestrub.ch

Zurbuchen: «Dania ist eine grosse Allrounderin und wird in dieser Saison vor allem FIS-Rennen bestreiten.» Ihr Ziel: das Europäische Olympische Jugendfestival in Bakurani (Geo) im kommenden Februar.

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