Wann tauchte Lara Gut-Behrami (32) erstmals im Ski-Zirkus auf? Das ist auf der FIS-Seite problemlos zu finden – auch wenn man ziemlich lange nach unten scrollen muss. Irgendwann findet man es dann, ihr erstes Rennen. Die Premiere gab Gut-Behrami, damals noch unter ihrem Geburtsnamen Gut fahrend, am 22. August 2006 bei einem FIS-Slalom in Las Leñas (Arg).
19 Fahrerinnen waren am Start, die allermeisten Argentinierinnen. Gut-Behrami wurde hinter Macarena Simari Birkner (39, Arg) Zweite. Die Gaucho-Frau sagt: «Ganz ehrlich? Das wusste ich nicht einmal. Ich erinnere mich nur noch, dass meine Schwester und ich am Abend zuvor entschieden haben, mit wenig Kanten zu fahren. Schliesslich war der Schnee sehr weich. Über Nacht aber gefror er und wir hatten eine eisige Piste wie im Weltcup.»
Eine Ski-Familie mit Olympia-Erfahrung
Macaraena ist Teil der berühmten Ski-Familie Simari Birkner. Mit Bruder Cristian Javier (43) und Schwester María Belén (41) nahm sie an drei Olympischen Spielen (2002, 2006 und 2020) teil. Der Vater ihrer Tochter Guadeloupe (17), die auch Skirennen fährt, ist ebenfalls bekannt: Noel Baxter (42) ist ehemaliger britischer Slalom-Läufer. «Wir pendeln zwischen Argentinien und Italien hin und her, stets von Winter zu Winter», berichtet Macarena Simari Birkner. Sie selbst ist weiterhin aktiv, unterrichtet aber auch den Nachwuchs.
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Zurück zu Gut-Behrami. Simari Birkner bildet sich nichts darauf ein, dass sie dem Tessiner Ski-Talent damals 2,4 Sekunden abnahm. Kein Wunder: Gut-Behrami war erst 15-jährig. «Zuerst hat Lara versucht, Spanisch mit uns sprechen. Aber weil wir Italienisch beherrschen, wechselten wir.» Sie habe nur gute Erinnerungen an die Familie Gut. «Wir nannten Lara immer Piccolina. Auf der Piste war sie aber schon damals ganz gross, ihre Leidenschaft für den Sport hat mich tief beeindruckt.»
«Eine unglaubliche Athletin»
Auch heute verfolgt Simari Birkner, die im Weltcup (immer bei Kombinationen) sechsmal punktete, Gut-Behramis Karriere. Und natürlich ihre Triumphe in Saalbach. «Sie ist eine unglaubliche Athletin und ich bin froh, dass ich mit ihr Rennen fahren durfte.»
Und vielleicht auch ganz ein wenig stolz, dass sie die beste Fahrerin dieses Winters schlagen konnte.