Der beste Slalom-Fahrer des Winters heisst Manuel Feller (31). Mit vier Siegen und Platz 5 als schlechtestem Resultat sicherte sich der Österreicher die kleine Kugel. Kein Wunder, wurde nach dem letzten Rennen auf den grössten Erfolg seiner Karriere angestossen.
«Wir haben bis 3 Uhr in der Früh gefeiert», verrät Feller in der Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7». «Die ganze Mannschaft hats genossen. Ich glaube, wenn man so was nicht feiert, was dann?» Dabei wurde die Kristallkugel kurzerhand zweckentfremdet. Auf den Kopf gedreht, eignet sie sich als Getränke-Kübel, wie Feller auf Instagram zeigt.
Schreckmoment am Morgen
Obwohl er sie sogar in den Whirlpool mitnimmt, gibts am nächsten Morgen ein Erwachen mit Schreckmoment: Die Kugel ist weg. Schon nach kurzer Zeit kann Feller aber aufatmen. «Mein Physio hat mich angerufen und gefragt, ob ich wisse, dass die Kugel bei ihm im Bett liegt», erzählt er lachend. Wie sie dort gelandet ist? Ganz einfach: Die Feier fand im Physio-Zimmer statt. Immerhin hat sie alles unbeschadet überstanden, lediglich reinigen habe er sie müssen.
Sein Physiotherapeut Fabian Krismer hat nicht nur beim Aufpassen auf die Kugel eine wichtige Rolle gespielt. Feller überrascht nach seinem Triumph mit einer neuen Frisur. Die Löwenmähne ist ab, die Haare sind raspelkurz. Verantwortlich dafür: Krismer. «Wir haben uns gegenseitig die Haare geschnitten», verrät Feller.
Sein Physio hatte eine ähnliche Löwenmähne. Er sagte während des Rennens gegenüber ORF: «Wir haben schon letzten Sommer abgemacht, dass wir die Haare gerne spenden würden und da würde sich Saalbach anbieten.» Nun wurde das Vorhaben in die Tat umgesetzt.
Wollte Saison auslassen
Was er in diesem Winter erreicht hat, hat Feller noch nicht richtig realisiert. Das werde noch eine Weile dauern, aber er geniesse es und sei dankbar. Eine solche Fabel-Saison hat er wohl selber nicht erwartet. Beim Einfahren für den WM-Slalom im Februar 2023 stürzte er schwer und zog sich ein Knochenmark-Ödem an der rechten Hüfte zu.
Das plagte ihn den ganzen Sommer über, sodass er sich im August gar überlegte, die Saison auszulassen. «Jetzt bin ich froh, dass ich es nicht gemacht habe», sagte er gegenüber der «Kleine Zeitung». Denn «das ist schon ein Lebenstraum, der in Erfüllung geht». (bir)