Bernhard Russi trotz 9 WM-Medaillen
«Die Schweizer Bilanz ist gut, aber nicht sehr gut!»

Die Schweizer sind an der WM in Cortina ihrer Favoritenrolle zwar gerecht geworden und haben geliefert. Doch für ein brillantes Fazit hat auch das Glück gefehlt.
Publiziert: 22.02.2021 um 13:38 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2021 um 14:16 Uhr
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Ski-Legende Bernhard Russi zieht nach einer medaillenreichen WM Bilanz.
Foto: SVEN THOMANN
Bernhard Russi

Mit Gut hat die Alpine Ski-WM in Cortina begonnen und als gut darf man zum Schluss die Bilanz bezeichnen.

Lara hat gleich zu Beginn mit Super-G-Gold geliefert, was alle von ihr erwartet haben, und hat sich über die Abfahrts-Bronze hin zu Riesen-Gold in einen wahrhaften Skirausch gesteigert. Dieser zweite Titel ist für mich die grösste Leistung in der Karriere von Lara Gut-Berahmi.

Mit Corinne Suter dürfen wir eine zweite Weltmeisterin bejubeln. Bewundernswert, wie sie sich aus einer etwas harzigen Saison über die Silberne im Super-G auf den Abfahrts-Thron gekämpft hat.

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Stolze und gute Bilanz

Neun Medaillen ist eine stolze, gute Bilanz. Nur gut und nicht sogar sehr gut vielleicht deshalb, weil da und dort doch noch zusätzliche Träume und auch das nötige Potenzial für mehr vorhanden waren. Weil der eine oder andere von mehr geträumt hat und in der Bilanz auch erkennen muss, dass es möglich gewesen wäre.

Diese WM war von extrem vielen Ausfällen geprägt. Da blieben auch Topfavoriten wie Pinturault und Odermatt im Riesenslalom oder Schwarz im Slalom nicht verschont. In den technischen Disziplinen (inklusive Kombi) musste unsere solide, starke Mannschaft gar 50 Prozent Ausfälle einstecken.

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Klar zählt an einer WM nur die Medaille, und die Risikobereitschaft ist gegenüber einem Weltcuprennen um einiges höher, aber ab und zu kam der totale Angriff zu früh oder am falschen Ort.

Bronze ist nicht gleich Bronze

Je nach Farbe, Zeitpunkt, Person und Disziplin glänzen die Medaillen an einer WM eben verschieden. Loïc Meillard und Michelle Gisin haben zwar ihre Medaillen, aber in ihren Paradedisziplinen klappte es nicht. Die bronzene von Beat Feuz in der Abfahrt darf hingegen stolz neben der goldenen von St. Moritz 2017 hängen.

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Noch nie seit 1987 in Crans war Swiss-Ski in einer solchen Favoritenposition. Aber sie haben geliefert, gekämpft und riskiert.

Geerbt oder profitiert haben wir aber nichts. Sonst wäre aus gut ein sehr gut geworden.

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