Laras Universum
Diese 7 Menschen machen Gut-Behrami so stark

Lara Gut-Behrami (29) war die Schweizer Abräumerin an der Ski-WM in Cortina. Aber wer sind die Menschen, die ihr den Rücken freihalten?
Publiziert: 21.02.2021 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2021 um 13:14 Uhr
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Lara Gut-Behrami mit Mami Gabriella und Papi Pauli 2010.
Foto: Keystone
Mathias Germann aus Cortina d'Ampezzo

Sie holte Gold im Super-G, Bronze in der Abfahrt und danach Gold im Riesenslalom. Lara Gut-Behrami war zweifelsohne die grösste Schweizer Figur an der WM in Cortina. Wer nun aber Homestorys von ihr erwartet, dürfte enttäuscht werden. Die Tessinerin schottet sich seit ihrem Kreuzbandriss 2017 medial ab und gibt wenig Einblicke in ihr Privatleben. Undankbar ist sie allerdings nicht. «Mein Team hat mir immer vertraut und stand zu mir – auch als die Resultate nicht stimmten», sagt sie. Doch wer ist dieses Team, von dem Gut-Behrami so oft spricht? BLICK nennt die sieben wichtigsten Personen in ihrem Umfeld.

Papi Pauli – der stete Begleiter

Er fuhr früher selbst Skirennen und coachte und seine Tochter bereits, als sie noch ein Mädchen war. Dabei gründete er für Lara und ihren Bruder Ian einst sogar einen eigenen Ski-Klub (Sporting Gottardo), weil er überzeugt war, die beiden so besser zu fördern zu können. Es funktionierte, Lara kam schon als 16-Jährige in den Weltcup und hatte Erfolg.

Später, als es nicht mehr rund lief, wurde aber Pauli Guts Kompetenz angezweifelt. Nach der miserablen WM in Are 2019 sagte der damalige Alpin-Direktor Markus Wolf: «Pauli war immer eine wichtige Bezugsperson für Lara. Aber Lara hat an Grossanlässen noch nie eine Goldmedaille gewonnen. Sie weiss – hart gesagt – also nicht, wie das geht. Und wir haben im Trainer-Staff viele Trainer, die Athleten zu Gold geführt haben.»

Es waren Worte, die Lara schmerzten. Sie selbst erklärte einst: «Ich habe immer sehr gelitten, dass mein Vater angegriffen wurde. Er hat nie zugelassen, dass ich untergehe, wenn ich am Ertrinken war, er hat mich nie alleine gelassen.» Heute bezahlt Gut-Behrami ihren Vater selbst, der Verband übernimmt aber gewisse Spesen.

Thomas Rehm – der Goldschmied

Seit fünf Jahren kümmert sich Rehm um die Head-Ski Gut-Behramis. Der Österreicher gilt als Top-Mann, er schliff und wachste bereits die Ski von Ex-Stars wie Anja Pärson (Sd) und Maria Höfl-Riesch (De). Rehms Beziehung zu Gut-Behrami war Gerüchten zufolge nicht immer frei von Spannungen, doch die langfristige Zusammenarbeit zahlt sich aus.

Mami Gabriella – die Blitzableiterin

Gut-Behramis Mutter ist längst nicht so häufig im Ski-Zirkus unterwegs wie Vater Pauli, aber für Lara dennoch sehr wichtig. In Cortina weinte die gebürtige Italienerin vor Glück, als ihre Tochter Riesen-Gold holte. «Es ist fantastisch, einfach genial. Wir waren tags zuvor noch spazieren, Lara wirkte ruhig. Ich bin sehr stolz», sagte sie.

Offiziell ist Gabriella Almici Gut Teammangerin, inoffiziell viel mehr. Gut-Behrami erzählte einmal, dass ihre Mutter alle Briefe mit Beleidigungen und Drohungen für sich behielt, damit ihre Tochter sie nicht sehen musste. «Sie wollte nicht, dass es mir nicht noch schlechter geht. Wenn ich darüber nachdenke, kommen mir noch jetzt die Tränen», erzählte Gut-Behrami einst.

Ehemann Valon – der Ruhepol

Am 11. Juli 2018 heiratete Gut-Behrami den ehemaligen Nati-Krieger. Die Feier? Wunderschön, hoch oben auf dem Monte Brè oberhalb Luganos. Kurz darauf postete die Tessinerin Hochzeitsfotos, welche ebenso schnell die Runde machten wie die Gerüchte, sie sei schwanger. «Stimmt nicht», stellte sie klar. Die beiden bezogen kurz darauf ein Haus in Udine, wo Behrami damals spielte – heute haben sie auch eine Wohnung mit Meerblick in Genua. «Ich habe aus Liebe geheiratet, das ist alles. Als ich die Person kennengelernt habe, die mich zu Hause fühlen liess, die in mein Innerstes eintrat, wusste ich, dass ich den gefunden habe, der mich täglich begleiten würde, einen Schritt nach dem anderen», so Gut-Behrami. Ihr Ehemann ist selten bei den Skirennen, weil er selbst beim CFC Genua aktiv ist.

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Alexandre Ahr – der Mann fürs Geschäft

Der Romand betreut Gut-Behrami seit 2016 – also dem Jahr, in welchem sie den Gesamtweltcup gewann und sich vor Medien- und Sponsoringanfragen kaum retten konnte. Ahr war ein sehr guter Tennisspieler und ist diplomierter Anwalt – er betreut auch Timea Bacsinszky (Tennis) und Fanny Smith (Skicross). Er hält sich im Hintergrund.

Alejo Hervas – der sympathische Schleifer

«Wir lachen viel miteinander», sagt Kondi-Trainer Alejo Hervas über die Zusammenarbeit mit Gut-Behrami. Er ist seit 2019 von Swiss-Ski angestellt, kümmert sich aber fast gänzlich um die Tessinerin. «Ich kann hart und fordernd sein, aber ich suche immer den Dialog mit Lara», sagt Hervas. Der Spanier erfüllt eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen Gut-Behrami und dem Schweizer Skiverband. Sie lobt ihn in höchsten Tönen: «Er ist ein wichtiges Puzzleteil meines Erfolges.»

Marco Jermini – der Magier

Gut-Behrami vertraut seit vielen Jahren auf die heilenden Hände des Tessiner Osteopathen. Er reist dabei nicht mit ihr durch den Weltcup, steht aber immer zur Verfügung, wenn sie körperliche Probleme hat. Zuletzt flog das Ski-Ass wegen extremer Rückenproblemen während des Speed-Wochenendes von Crans-Montana mit dem Helikopter ins Tessin, um sich von Jermini behandeln zu lassen. Es war eine Blitz-Heilung, tags darauf gewann Gut-Behrami den Super-G.

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BLICK-Reporter Mathias Germann:«Hundertstel-Glück darf auch mal auf unserer Seite sein»
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