Er hat um sein Leben gebangt, er hat mit ihm geweint, gelacht und die grössten Erfolge seiner Karriere gefeiert. Clooney ist Martin Fuchs’ Pferd des Lebens, das ein Springreiter meistens nur einmal findet. Heute hat dieses Traumpaar nun seinen letzten gemeinsamen Auftritt in der Arena: Der Weltranglisten-Zweite verabschiedet seinen Schimmel am CHI Genf vor dem Grand Prix.
Wenige Tage zuvor: Neugierig streckt der Wallach den Kopf aus seiner Box direkt beim Eingang des Stalltrakts. Seit zwei Wochen ist Clooney wieder in Wängi TG. «Ich habe lange überlegt, ob ich ihn nochmals nach Hause holen soll», gesteht Fuchs. Denn vor einem halben Jahr erst hat er ihn in die Normandie gebracht. In Frankreich auf dem Gestüt «Elevage du Thot» darf das 16-jährige Pferd seinen Lebensabend verbringen, nachdem ein Unfall im August 2021 seine Laufbahn im Springsport abrupt beendet hat.
Zweimal um Clooney gebangt
Nach der Heimkehr von Olympia in Tokio ist Clooney auf der Weide unglücklich ausgerutscht und hat sich dabei eine Oberarm-Fraktur zugezogen. Die Pferdesport-Welt leidet mit Fuchs, als der für seinen Liebling betet. Doch Clooney übersteht die Verletzung gut und kann im Oktober aus der Zürcher Tierklinik entlassen werden.
Nino des Buissonnets
Im Sattel des Wallachs ritt Steve Guerdat (40) 2012 in London zur Olympia-Goldmedaille. Es war damals die erste Einzel-Medaille bei Olympia nach 1996 und Willi Melligers (†64) Silber in Atlanta und das erste Olympia-Gold im Springreiten für die Schweiz seit 1924. Der mittlerweile 21-jährige Gold-Nino geniesst seinen Lebensabend auf der gleichen Weide in der Normandie (Fr) wie Clooney.
Clooney
Europameister 2019, Vize-Weltmeister 2018, EM-Bronzemedaillen mit dem Team (2017, 2015), Zweiter des Weltcup-Finales und Sieger der Grand Prix von Genf, Zürich, Basel und Lyon. Die Siegerliste von Clooney ist beeindruckend. Der Schimmel hat Martin Fuchs (30) in den acht gemeinsamen Jahren zu so manchem Erfolg getragen und ihn an die Weltspitze gebracht. Der 16-jährige Wallach musste nach einem Weideunfall aus dem Sport zurückgezogen werden.
Jalisca Solier
Mit der Stute feierte Guerdat seine ersten richtig grossen Erfolge: GP-Siege in Genf (2006) und Vigo (2007), Team-Bronze an Olympia 2008 in Peking/Hongkong sowie den Team-Europameistertitel 2009 in Windsor. Mit seiner Herzensstute sprang er bis 2013 zu vielen wichtigen Siegen, bevor er sie 17-jährig im Januar 2014 nach einem Weideunfall einschläfern musste.
Calvaro
Um den Schimmelwallach entstand um die Jahrtausendwende fast schon ein Fan-Kult. Willi Melliger (†64) erklomm mit ihm 2000 die Weltspitze. Seine Erfolge: Olympia-Silber 1996, zwei EM-Bronze-Medaillen (1997, 1995), EM-Gold mit dem Team (1995), 2. Platz im Weltcup-Finale 1996 in Genf. 2003 musste er 17-jährig eingeschläfert werden.
Tinka’s Boy
Mit dem Hengst erlebte Markus Fuchs (67) seine grössten Erfolge. So triumphierte er 2001 im Weltcup-Finale in Göteborg (Sd). 2000 wurde er Zweiter, und 2004 gab es noch einen 3. Platz. Zudem eroberte das Paar Team-Silber an Olympia 2000 in Sydney, Team-Bronze an der EM 2003 sowie Team- und Einzelsilber an der EM 1999.
Nino des Buissonnets
Im Sattel des Wallachs ritt Steve Guerdat (40) 2012 in London zur Olympia-Goldmedaille. Es war damals die erste Einzel-Medaille bei Olympia nach 1996 und Willi Melligers (†64) Silber in Atlanta und das erste Olympia-Gold im Springreiten für die Schweiz seit 1924. Der mittlerweile 21-jährige Gold-Nino geniesst seinen Lebensabend auf der gleichen Weide in der Normandie (Fr) wie Clooney.
Clooney
Europameister 2019, Vize-Weltmeister 2018, EM-Bronzemedaillen mit dem Team (2017, 2015), Zweiter des Weltcup-Finales und Sieger der Grand Prix von Genf, Zürich, Basel und Lyon. Die Siegerliste von Clooney ist beeindruckend. Der Schimmel hat Martin Fuchs (30) in den acht gemeinsamen Jahren zu so manchem Erfolg getragen und ihn an die Weltspitze gebracht. Der 16-jährige Wallach musste nach einem Weideunfall aus dem Sport zurückgezogen werden.
Jalisca Solier
Mit der Stute feierte Guerdat seine ersten richtig grossen Erfolge: GP-Siege in Genf (2006) und Vigo (2007), Team-Bronze an Olympia 2008 in Peking/Hongkong sowie den Team-Europameistertitel 2009 in Windsor. Mit seiner Herzensstute sprang er bis 2013 zu vielen wichtigen Siegen, bevor er sie 17-jährig im Januar 2014 nach einem Weideunfall einschläfern musste.
Calvaro
Um den Schimmelwallach entstand um die Jahrtausendwende fast schon ein Fan-Kult. Willi Melliger (†64) erklomm mit ihm 2000 die Weltspitze. Seine Erfolge: Olympia-Silber 1996, zwei EM-Bronze-Medaillen (1997, 1995), EM-Gold mit dem Team (1995), 2. Platz im Weltcup-Finale 1996 in Genf. 2003 musste er 17-jährig eingeschläfert werden.
Tinka’s Boy
Mit dem Hengst erlebte Markus Fuchs (67) seine grössten Erfolge. So triumphierte er 2001 im Weltcup-Finale in Göteborg (Sd). 2000 wurde er Zweiter, und 2004 gab es noch einen 3. Platz. Zudem eroberte das Paar Team-Silber an Olympia 2000 in Sydney, Team-Bronze an der EM 2003 sowie Team- und Einzelsilber an der EM 1999.
Schon einmal hat der Springreiter um sein Top-Pferd gebangt, als es 2018 wegen einer Kolik operiert werden musste. Zwei Jahre später schreibt er in einem öffentlichen Liebesbrief an Clooney: «Ich war nervös, dass Du es nicht schaffen würdest. (...) Aber ich wusste, dass Du der Kämpfer sein würdest, der Du bist.»
Clooney scharrt mit den Hufen, als er bemerkt, dass der Besuch seinetwegen hier ist und auch noch Rüebli mitgebracht hat. «Es war die richtige Entscheidung», sagt Fuchs zur befristeten Heimkehr seines Wallachs, «als er auf dem Vorplatz aus dem Transporter ausgeladen wurde, hat er gewiehert und ist schnurstracks in seine Boxe gelaufen.»
Der 30-Jährige schaut Clooney liebevoll an. Seinen Unfall und Rückzug aus dem Spitzensport hat er verarbeitet. Fuchs denkt nun vielmehr an die schönen Ritte, die gemeinsamen Erfolge. Wenn er sich Bilder davon anschaut oder SonntagsBlick den Film zu Ehren von Clooneys Abschied zeigt, «da bekomme ich Hühnerhaut». Der Film endet mit Fuchs’ Worten «Ich liebe Dich.»
Liebe auf den zweiten Blick
Dabei ist es zwischen dem Vize-Weltmeister von 2018 und dem Wallach keineswegs Liebe auf den ersten Blick, als Fuchs ihn 2014 entdeckt. Beim ersten gemeinsamen Ausritt wirft er seinen Reiter ab. Doch Fuchs hat dieses besondere Gefühl im Bauch, als er mit ihm erstmals über ein Hindernis springt. Und er liegt goldrichtig.
Die Harmonie und das Vertrauen zwischen ihnen wächst stetig, Clooney wird zu seinem Verlasspferd. Die Bindung ist unvergleichlich. «Dank ihm habe ich mich in der Weltspitze etabliert und bin der Springreiter, der ich heute bin. Woche für Woche gab er mir die Chance, ein Springen zu gewinnen.»
Oft schwelgt Fuchs in Erinnerungen, auch zusammen mit Clooneys Besitzer Luigi Baleri, wie er im «Reiterstübli» seiner Halle auf der Anlage in Wängi erzählt. Sein Blick wandert nach rechts, dort hat der Europameister von 2019 die «Clooney-Ecke» eingerichtet, die voller Andenken an besondere Momente im Sattel des Schimmels ist, der insgesamt drei Millionen Franken Preisgeld eingesprungen hat. Die grossen Erfolge wie der EM-Titel und WM-Silber sind die offensichtlichen.
Doch nahe gegangen ist Fuchs zum Beispiel sein GP-Sieg am letzten CSI Zürich 2018, zu dem er mit einer schwarzen Trauerbinde zu Ehren seines nur wenige Tage zuvor verstorbenen Göttis Willi Melliger (†64) reitet. Oder der GP-Triumph in Genf im Dezember 2019, «sein letzter ganz grosser Sieg». Auch deshalb darf Clooney in dieser Arena seine letzten Runden drehen. Fuchs ist voller Vorfreude. «Es wird ein besonderer Moment, Clooney wird voller Power sein. Ich weiss nicht, ob ich dann etwas sagen kann.» Oder ob ihn die Gefühle übermannen.
Nach seinem Abschied gehts für Clooney zurück in die Normandie auf die Weide, wo auch Steve Guerdats Olympia-Gold-Pferd Nino des Buissonnets oder Fuchs’ erstes Championatspferd Karin grast. «In meinem Leben ist in den letzten Jahren so viel passiert, und Clooney war immer meine Konstante.»