Chance verpasst! Marc Hirschi (25) nutzt seine erste von zwei Möglichkeiten auf einen Etappensieg bei der Tour de Suisse nicht. Schon zu Beginn des letzten Anstiegs, am Regensberg (3,5 Kilometer, Rampen bis 9,8 Prozent), ist er viel zu weit hinten im Feld. «Als dann über die Kuppe das Tempo endlich angezogen wurde, kam ich nicht mehr ran», sagt er selbstkritisch.
Entscheidend ist das nicht, denn der Berner ist sowieso zu wenig stark. Er formuliert es so: «Die Beine waren nicht toptop.» Letztlich erreicht ein 83-köpfiges Feld Regensdorf. Für Hirschi viel zu viele, um Kopf und Kragen zu riskieren. Er landet auf Rang 69, der Sieg im Sprint geht an den Franzosen Bryan Coquard (32).
Schlaraffenland für Hirschi
Hirschi bleibt im Fokus. Die Etappe am Dienstag liegt ihm noch besser – da will er zuschlagen. «Ein Sieg bei der Tour de Suisse ist schon ein Ziel, das ich verfolge», sagt er. Das Finale ist ihm dabei wie auf den Leib geschneidert: Kaum einer der letzten 30 Kilometer bis Rüschlikon ZH ist flach, es geht hoch und runter.
Für einen exzellenten Puncher wie Hirschi das pure Schlaraffenland. Im Idealfall greift er am Albispass an und kommt alleine oder in einer Gruppe auf die Zielgeraden. «Das wäre schön», meint er schmunzelnd.
Viele Angebote, keine Entscheidung
Viele Augen sind in diesen Tagen auf Hirschi gerichtet. Nach vier Jahren beim Team UAE läuft sein Vertrag aus. Zeit für eine Luftveränderung. Zwar hat er in den arabischen Emiraten ein fürstliches Salär (wohl zwischen einer und zwei Millionen Franken), sportlich steht der Berner aber an. «Es ist noch nichts entschieden», sagt er und deutet an, dass er gerne Nägel mit Köpfen machen würde.
An Angeboten mangelt es nicht. Gewinnt er am Dienstag, kommt vielleicht noch das eine oder andere dazu.