Jan Christen (19) will auch in der Schweiz brillieren
Rad-Talent hasst Langeweile

Der Aargauer Jan Christen deutet in seiner ersten ganzen Profi-Saison an, was in ihm steckt. Nun folgen Auftritte auf heimischer Bühne. Wozu ist er fähig?
Publiziert: 08.06.2024 um 09:29 Uhr
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Mit dem Schwung des Frühjahrs in die Heimrennen: Jan Christen hat sein Talent unter Beweis gestellt.
Foto: Getty Images
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Mathias GermannReporter Sport

Es ist ein Tattoo, das auch gut zu Jan Christen passen würde: «Versucht. Gescheitert. Egal. Erneut versuchen. Erneut scheitern. Besser scheitern.» Das Schweizer Tennis-Ass Stan Wawrinka (39) hat den Spruch des irischen Literaturnobelpreisträgers Samuel Backett auf Englisch in seinen linken Unterarm stechen. Wobei: Der letzte Teil passt nicht zu Christen. Denn: Das Velo-Wunderkind aus Leuggern AG hat nicht vor, gut zu scheitern. Er will gewinnen. 

Einmal schaffte er dies in dieser Saison – beim Giro d’Abruzzo Mitte April. Mit seinem Solo-Triumph sorgte Christen für den zweiten Schweizer Profi-Sieg des Jahres, der andere geht auf das Konto seines UAE-Teamkollegen Marc Hirschi (25).

Ob sich die beiden zu einem Schweizer Duo infernale entwickeln? Genau das haben Christen und Hirschi in den nächsten Wochen vor. Zuerst beim Grossen Preis des Kantons Aargau am Freitag und dann bei der Tour de Suisse, die am Sonntag startet.

«Ich will eine Show bieten»

«Ich hatte eine super Form, bin aber zuletzt leider beim Training in Spanien gestürzt», berichtet Christen. Zuerst befürchtete er einen Bruch des Schulterblatts – eine Untersuchung in Zürich gab aber Entwarnung. «Ich muss schauen, wie gut ich am Lenker in den Rennen ziehen kann. Aber motiviert bin ich bis unter die Haarspitzen», so Christen.

Daran zweifelt niemand, der den Aargauer in seinem ersten ganzen Profi-Jahr beobachtet hat. Steht er am Start, ist Spektakel garantiert. «Ich will nicht einfach im Feld herumfahren, sondern etwas versuchen. Langeweile ist nicht meins, ich will die Rennen interessant machen und den Zuschauern eine Show bieten.»

Eingeholt? Trotzdem mischt er im Sprint mit

Vor allem beim Rennen Eschborn-Frankfurt machte Christen deutlich, dass dies keine Sprüche sind. Er fuhr 33,6 Kilometer lang alleine an der Spitze, ehe ihn das Feld 2,3 Kilometer vor dem Ziel noch schnappte. Christen steckte nicht den Kopf in den Sand, sondern sprintete noch auf Rang 15.

Ob Christen nun in seiner Heimat wieder auftrumpfen kann? Sicher ist nur eines: Er wird nichts unversucht lassen.

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