«Innerlich ist es noch immer ein Trümmerhaufen»
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«Immer noch ein Trümmerhaufen»:Mama von Gino Mäder (†26) spricht über ihre Emotionen

Mutter von Gino Mäder (†26) an Einweihung von Statue
«Innerlich noch immer ein Trümmerhaufen»

Oberhalb von Chiasso weiht Gino Mäders Fanclub eine Statue zu seinen Ehren ein. 150 Menschen kommen – auch die Eltern des verstorbenen Radprofis.
Publiziert: 01.06.2024 um 21:29 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2024 um 09:48 Uhr
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Bewegende Momente: Sandra Mäder (M.), die Mutter von Gino Mäder, bei der Einweihung der Statue zu Ehren ihres Sohnes.
Foto: Marusca Rezzonico/freshfocus
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Mathias GermannReporter Sport

Gino Mäder lebt nicht mehr. Aber vergessen? Nein, vergessen wird er nicht. Sieben Tage vor Beginn der 87. Tour de Suisse wird des Ex-Profis, der bei der letzten Schweizer Rundfahrt mit nur 26 Jahren ums Leben kam, gedacht. Sein Tessiner Fanclub ehrt ihn in Morbio Inferiore TI mit einer Bronzestatue. «Sie zeigt nicht Gino selbst, sondern steht symbolisch für ihn», sagt Davide Bazzurri, einer der Gründungsmitglieder des Fanclubs. Der Künstler, der die Skulptur erschuf, ist Carlo Nessi – ein guter Freund. «Sie zeigt, wie Gino war – eins mit dem Velo», sagt Nessi.

Ein Fanclub aus dem Tessin? Das tönt verrückt, hat doch die Familie Mäder keine familiäre Verbindung in die Sonnenstube der Schweiz. Gino kam in Flawil SG zur Welt, wuchs in Wiedlisbach BE auf und wohnte mit seiner Freundin in der Stadt Zürich. Tatsächlich war Bazzurri bei der WM 2018 in Innsbruck (Ö) so begeistert von Mäder, dass er spontan entschied, Gino künftig bei Rennen mit einem Fanclub anzufeuern.

So lautete auch ihr Plan im Sommer 2022 bei der Tessiner Tour-Etappe, die durch ihre Heimat führte. Daraus wurde letztlich nichts – Mäder gab die Tour wegen Corona auf. «Dennoch war für uns klar, dass wir diese Kurve ab diesem Zeitpunkt ‹Curva Gino› nennen würden», so Baruzzi. Mit der Aufrichtung der Bronzestatue machen sie nun deutlich, dass sich daran nie etwas ändern wird.

«Innerlich ist es ein Trümmerhaufen»

Etwa 150 Menschen kommen an diesem warmen Samstagabend Morbio Inferiore, oberhalb von Chiasso, um ihrem «beniamino», also ihrem Liebling, die Ehre zu erweisen. «Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr mich das berührt. Ich werde immer gerne hierher zurückkehren», sagt Andreas Mäder, Ginos Vater.

Mutter Sandra meint: «Es ist wunderschön, dass nach wie vor so viele an ihn denken.» Und wie geht es ihr in diesem Moment? Auch sie findet den Anlass wunderschön. «Auf der anderen Seite würde ich diese Statue lieber mit Gino selbst anschauen.» Gegen aussen würde man ihr nicht viel ansehen, «aber innerlich ist es ein Trümmerhaufen», so Sandra Mäder.

Klar ist, dass bei der kommenden Tour de Suisse enorm viele Emotionen hochkommen werden. «Es wird schön sein, zu sehen, wie Gino in den Herzen vieler weiterlebt. Aber es wird auch tränenreich. Wenn ich nur daran denke, schnürt es mir schon den Hals zu.» Sie habe zwischendurch immer wieder Panikattacken. «Aber ich weiss mittlerweile, wie ich mit ihnen umgehen kann.»

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