Die sanfte Brise kräuselt das türkisblaue Wasser an der Küste von Can Picafort. Der Himmel strahlt in milchigem Blau, das Thermometer zeigt angenehme 19 Grad. Es ist Mitte Januar – in unseren Breitengraden herrscht garstiges Pfnüselwetter – als die «Glückspost» mit Urs Freuler (65) telefoniert und dieser in schönsten Worten sein «Paradies» beschreibt.
Mallorca ist für die einstige Sprint-Rakete und seine Frau Mareile (63) zu einer zweiten Heimat geworden. Freude herrscht bei Freuler. Das Paar hat sich im Norden eine Wohnung gemietet und verbringt rund ein Drittel des Jahres auf der Insel. «Es ist einfach wunderschön hier. Wir haben uns sofort wohlgefühlt, und das Gesamtpaket stimmt», sagt Urs Freuler. Er meint das ganzjährig angenehme Klima, das Meer, die Ruhe und nicht zuletzt «die noch bezahlbaren Preise beim Essen».
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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Natürlich hat die Liebe zur Balearen-Insel auch noch einen anderen Grund: «Es ist der schönste Flecken auf der Welt zum Velofahren», meint der noch immer passionierte Pedaleur. Seit rund sechs Jahren bietet er exklusive Rennradwochen auf Mallorca an. «Genuss, gemütlich, gemeinsam – das ist unsere Devise», sagt Vorfahrer und Gastgeber Freuler. «Wir sind mit maximal zehn Personen unterwegs. Ich zeige den Kunden die schönsten Orte der Insel, wir besuchen Weingüter und gönnen uns da natürlich ein Gläschen und ein paar Häppchen.» Für Hitzkopf-Gümmeler oder «Gring ache»-Radler sei dies nichts.
Seit 37 Jahren verheiratet
Inzwischen bietet Freuler sechs einwöchige Touren im Jahr an. Die Nachfrage sei gross, die Insel locke jedes Jahr weit über 120'000 Radler aus aller Welt an. Wer es als Gümmeler-Grüppchen ganz exklusiv will, kann den Glarner auch individuell für sich buchen: Rent a Rad-Weltmeister! Urs Freuler feierte mit Mareile jüngst auch seinen 65. Geburtstag auf der Insel. Im kleinen Rahmen, ohne grossen Rummel hat er mit seinen Liebsten auf die erste AHV-Rente angestossen. Und dabei auch ein Glas auf die Liebe getrunken.
Der 65-jährige Biltener und gelernte Automechaniker gewann als Radprofi zehn Weltmeistertitel auf der Bahn, 21 Siege an Sechstagerennen, 15 Etappen am Giro d’Italia, drei Etappen an der Tour de France und neun Etappen an der Tour de Suisse. Zweimal (1982 und 1983) wurde Urs Freuler zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt. 1997 beendete er seine grandiose Karriere. Heute bietet er in seinem Shop in Näfels GL hochwertige Radsportbekleidung an.
Der 65-jährige Biltener und gelernte Automechaniker gewann als Radprofi zehn Weltmeistertitel auf der Bahn, 21 Siege an Sechstagerennen, 15 Etappen am Giro d’Italia, drei Etappen an der Tour de France und neun Etappen an der Tour de Suisse. Zweimal (1982 und 1983) wurde Urs Freuler zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt. 1997 beendete er seine grandiose Karriere. Heute bietet er in seinem Shop in Näfels GL hochwertige Radsportbekleidung an.
Denn Urs Freuler ist mit Mareile seit 37 Jahren verheiratet. Dies hätten dem schnauzbärtigen Beau und einstigen Frauenliebling wohl nicht alle zugetraut. «Es gibt für mich nur Mareile, und ich würde sie jederzeit wieder heiraten», sagt Freuler. «Wir haben grosses Glück miteinander. Mit viel Rücksicht, Verständnis und Liebe kann eine Ehe ewig halten», meint er. «Man muss nur die Veränderung, die jeder Mensch alle acht bis zehn Jahre durchmacht, mitmachen und akzeptieren.»
Das Geheimnis einer langen und glücklichen Ehe scheint also einfach. Mareile Freuler sagt zur «Glückspost»: «Leben und leben lassen ist unser Motto. Man darf den Partner nicht einengen. Vertrauen und ein respektvoller Umgang miteinander sind wichtig.» Das Paar hat mit Dominic (33) einen gemeinsamen Sohn, der als Logistiker im Aussendienst arbeitet.
Gesundheitliche Rückschläge
Auf ihrer Insel der Glückseligkeit herrscht aber nicht immer nur eitel Sonnenschein. Die Freulers mussten gemeinsam auch tränenreiche Momente meistern. «Mareile erkrankte vor wenigen Jahren an einem Hautkrebs am Darmausgang», sagt Urs Freuler mit trauriger Stimme. «Es folgten Bestrahlungen und viele Spitalaufenthalte. Es zehrte an ihren Kräften. Aber zum Glück und Gott sei Dank ist sie heute beschwerdefrei.»
Sport-Legenden über ihr Schicksal
Natürlich hat die bösartige Erkrankung seiner Liebsten auch Urs Freuler stark mitgenommen, und der Kampf gegen den Krebs kostete auch ihn Kraft und viele Tränen. Zudem kennt das Rad-Idol einer ganzen Generation selbst eine langwierige Leidensgeschichte. Urs Freuler leidet an Herzrhythmusstörungen, welche erstmals vor 14 Jahren diagnostiziert wurden. «Mein Herz ist offenbar zu gross und stolpert manchmal», verrät Freuler der «Glückspost». Als die Beschwerden immer schlimmer wurden, entschied er sich vor drei Jahren für eine Operation, einer sogenannten Katheterablation. Dabei wird mithilfe eines Herzkatheters zielgenau etwas Herzgewebe verödet – meist per Strom oder Kälte.
Heute fährt er E-Rennrad
Bei Freuler scheint dieser minimalinvasive Eingriff aber nicht allzu viel genützt zu haben. Die «falschen» elektrischen Impulse sind immer noch da, ab und an gerät sein Herz aus dem Takt. «Ein ganz ekliges Gefühl», sagt Freuler. Aber es schränke ihn bei seinen Tagesaktivitäten nicht ein. Nur wenn er intensiv Sport treibe, habe er Beschwerden, und dann würden Betablocker helfen. So nimmt es Freuler bei seinen geliebten Velotouren halt gerne gemütlicher und schwört auf sein E-Rennrad, das ihn bei anstrengenden Bergfahrten mit ein paar Kilowatt unterstützt. Und er sagt: «Jeder Tag, an dem ich nicht Velo fahren kann, ist ein verlorener Tag.» Dem ist nichts beizufügen.