Einen bleibenden Eindruck hat die Mountaibike-EM in Rumänien bei Filippo Colombo (26) nicht hinterlassen. Zumindest nicht aus sportlicher Sicht. Platz 8 – nicht schlecht, aber auch nicht gut.
Dennoch strahlt der 25-jährige Tessiner, als er Blick auf seinem Handy ein Video aus Transsilvanien zeigt. Zu sehen ist ein Bär, der mitten über die Mountainbike-Strecke rennt. «Ich habe auch noch vom Foto ein Foto gemacht. Das war unglaublich, die Bären waren überall – zum Glück nie bei den Wettkämpfen», sagt er lachend.
Mit der tierischen Begegnung erfüllte sich Colombo einen lang ersehnten Traum. «Als wir einmal mit dem Mountainbike-Team in Kanada waren, hatte ich immer gehofft, mal einen zu treffen. Es klappte nicht. Umso schöner, als es jetzt so weit war.»
Tatsächlich sind Bären in Cheile Gradistei (Rum), wo die EM über die Bühne ging, nicht ungewöhnlich. «Die Menschen schützen sich mit riesigen Hunden – so gross wie Schafe – vor ihnen», so Colombo.
Ränge 4, 3 und …?
Nach der EM genoss Colombo einige Tage bei der Freundin in Baden AG und im familiären Zuhause in Bironico TI. Nun aber gilt es wieder ernst.
Beim dritten Weltcuprennen der Saison kämpft Colombo um ein Olympia-Ticket für Paris. Nach den Rängen 4 und 3 in Brasilien hat er im tschechischen Nove Mesto (Tsch) beste Chancen, es sich zu sichern – es wären seine zweiten Sommerspiele. Zur Erinnerung: Die Schweizer haben im Cross Country (wie alle Nationen) ein Kontingent von zwei Tickets. Colombo und Nino Schurter (38) sind die heissesten Anwärter darauf.
«Ich habe nach meiner Ellbogenverletzung im Winter wirklich hart trainiert. Nun bin ich sehr zufrieden, wie es läuft – mal schauen, ob es klappt», bleibt er vorsichtig. Sicher ist: An Bären wird Colombo bald keine Gedanken mehr verschwenden.