Gute Nachricht für Schurter und Co.
Rad-Superstar van der Poel verzichtet in Paris auf Mountainbike

Der Spuk ist vorbei, ehe er begonnen hat. Rad-Phänomen Mathieu van der Poel nimmt von seinem verwegenen Plan Abstand, in Paris in zwei Disziplinen um Olympia-Gold zu fahren.
Publiziert: 16.05.2024 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2024 um 20:41 Uhr
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Kein Gegner im olympischen Mountainbike-Rennen: Rad-Phänomen Mathieu van der Poel (M., beim Weltcupsieg in Lenzerheide 2019) tritt in Paris nicht gegen die Schweizer wie Nino Schurter (l.) oder Mathias Flückiger (r.) an.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der Reiz war gross, doch jetzt zieht Mathieu van der Poel (29) seinem eigenen Projekt frühzeitig den Stecker. Das Rad-Phänomen wollte nach dem traumhaften Frühling mit den Klassikersiegen bei Paris–Roubaix und bei der Flandernrundfahrt eigentlich auch bei Olympia in Paris ganz gross abräumen. Und zwar nicht nur auf dem Rennrad, der amtierende Strassen-Weltmeister hatte auch im Mountainbike grosse Ambitionen.

Jetzt nicht mehr. Van der Poel kündigt an, auf das Cross-Country-Rennen zu verzichten. «Sagen wir es so: Es war die logische Wahl», erklärt er. Denn vor Paris wird er auch noch die Tour de France bestreiten. Im olympischen Strassenrennen gehört er zu den ganz grossen Favoriten.

Ein starker Gegner weniger für die Schweizer

Der Bike-Verzicht ist eine ausgezeichnete Nachricht für die Schweizer. Zwar steht erst in zehn Tagen fest, wer aus dem Trio Nino Schurter, Mathias Flückiger und Filippo Colombo eines von zwei Paris-Tickets erhält. Doch egal, wer antreten darf: Mit van der Poel ist schon mal ein namhafter Gegner mit Podestambitionen aus dem Weg geräumt.

Das gilt auch schon für das Bike-Weltcuprennen in Nove Mesto (26. Mai), für das van der Poel gemeldet war. Nove Mesto schliesst die Schweizer Selektionsphase ab, das Rennergebnis entscheidet das heisse Olympia-Duell hinter Schurter zwischen Flückiger und Colombo. Colombo setzte zuletzt den scheinbar gesetzten Flückiger mit einem bärenstarken Saisonstart unter Druck. Der Berner muss eigentlich in Tschechien ums Podest fahren, um sich zu empfehlen – und auch da ist der Verzicht des fliegenden Holländers eine gute Nachricht.

Nicht unwesentlich dürfte bei van der Poels Entscheidung seine schmerzhaften Mountainbike-Erfahrungen an Grossanlässen gewesen sein. Zwar ist der sechsfache Radquer-Weltmeister auch zehnfacher Weltcupsieger auf dem Mountainbike und Europameister 2019, aber seine Cross-Country-Ausflüge bei Olympia 2021 in Tokio und auch an der WM 2023 in Glasgow endeten mit Stürzen. Beide Male Gold-Abräumer? Der Brite Tom Pidcock (24), das andere Zweirad-Multitalent.

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