Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der beste Zeitfahrer im Land? Diese Frage stellt sich nach dem ersten Teil der Rad-Saison mehr denn je. War Stefan Küng (27) jahrelang die unangefochtene Nummer 1 der Schweiz, rüttelt nun ein neuer Mann am Thron von «King Küng». Er heisst ebenfalls Stefan – Stefan Bissegger (23). «Wir haben keinen Kampf, pushen uns aber gegenseitig», sagt Bissegger.
Trotzdem: Bei der Tour de Romandie kreuzen beiden Thurgauer gleich zweimal die Zeitfahr-Klingen: Gleich am Dienstag zu Beginn beim Prolog in Oron VD (4 km) und am Sonntag in Fribourg (16,2 km).
«Muni» Bissegger scharrt mit den Hufen
Wer schwingt obenaus? Küng hat deutlich mehr Erfahrung und Erfolge vorzuweisen. 2020 wurde er Zeitfahr-Europameister und WM-Dritter. Auf seiner neuen, selber mitgestalteten Lapierre-Zeitfahrmaschine fühlt er sich pudelwohl. Ist er so gut drauf wie nie zuvor? «Das weiss ich nicht. Aber ich hatte bislang eine gute Saison, was viel Selbstvertrauen gibt», so Küng. Der Zeitfahr- und Gesamtsieg bei der Valencia-Rundfahrt vor zehn Tagen waren eindrückliche Beweise dafür.
Doch aufgepasst: Auch Bissegger, den viele wegen seiner bulligen Postur «Muni» nennen, scharrt mit den Hufen. Nur allzu gerne würde er bei der Tour de Romandie seinen dritten Profi-Sieg einfahren. Die Klasse dazu hat er – das bewies Bissegger bei Paris-Nizza, als er Zeitfahr-Superstars wie Primoz Roglic (Sln) und Rohan Dennis (Aus) besiegte. «Ich habe erstmals gemerkt, dass ich nicht nur mitfahren, sondern ganz vorne landen kann», sagt Bissegger.
Ex-Nati-Trainer: «Er ist ein Draufgänger»
Einer, der den Rad-Youngster seit seiner Kindheit kennt, ist Ex-Nati-Trainer Marcello Albasini. Was beeindruckt ihn an Bissegger? «Stefan ist sehr selbstbewusst. Er weiss, was er kann und ist ein echter Draufgänger. Gleichzeitig ist er sehr hart zu sich selbst, wenn es einmal nicht läuft», so Albasini.
Obwohl Bissegger und Küng Thurgauer sind und mit ihren Freundinnen in Frauenfeld wohnen, kennen sie sich noch nicht so gut. Das dürfte sich schon bald ändern.
Fünf Etappen und 684 Kilometer: Von Dienstag bis Sonntag läuft die 75. Tour de Romandie. 18 Schweizer nehmen teil, 7 davon mit der Schweizer Rad-Nati. Auch Supertalent Marc Hirschi (22) ist dabei. Es gibt zwei Prüfungen gegen die Uhr, zum Start (Montag) und Abschluss (Sonntag). Die Königsetappe läuft am Samstag, hat 4157 Höhenmeter und endet mit dem Schlussanstieg nach Thyon VS. Die Schweizer buhlen um Etappensiege und das mächtige Team Ineos stellt gleich drei Kandidaten für den Gesamtsieg: Geraint Thomas (34, Gb), Rohan Dennis (30, Aus) und Richie Porte (36, Aus).
Fünf Etappen und 684 Kilometer: Von Dienstag bis Sonntag läuft die 75. Tour de Romandie. 18 Schweizer nehmen teil, 7 davon mit der Schweizer Rad-Nati. Auch Supertalent Marc Hirschi (22) ist dabei. Es gibt zwei Prüfungen gegen die Uhr, zum Start (Montag) und Abschluss (Sonntag). Die Königsetappe läuft am Samstag, hat 4157 Höhenmeter und endet mit dem Schlussanstieg nach Thyon VS. Die Schweizer buhlen um Etappensiege und das mächtige Team Ineos stellt gleich drei Kandidaten für den Gesamtsieg: Geraint Thomas (34, Gb), Rohan Dennis (30, Aus) und Richie Porte (36, Aus).