«Man nennt mich Muni»
Rad-Sensation Bissegger hat Kräfte wie ein Stier

Beim Zeitfahren von Paris-Nizza besiegt Stefan Bissegger gleich mehrere Stars. Er feiert seinen bisher grössten Sieg und macht seinem Spitznamen alle Ehre.
Publiziert: 10.03.2021 um 08:49 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2021 um 07:49 Uhr
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Stark wie ein Stier: Stefan Bissegger gewinnt das Einzelzeitfahren von Paris-Nizza.
Foto: freshfocus
Mathias Germann

Woher holt Stefan Bissegger diese Kraft her? «Das müssen die Äpfel aus dem Thurgau sein», sagt sein Bahn-Trainer Daniel Gisiger schmunzelnd. Fakt ist: Der Ostschweizer sorgt mit seinem Sieg im Zeitfahren von Paris-Nizza für ein dickes Ausrufezeichen.

Bissegger besiegt unter anderem den Tour-de-France-Zweiten Primoz Roglic (31, Sln) und den zweifachen Zeitfahr-Weltmeister Rohan Dennis (30, Aus). «Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Ich bin noch ziemlich jung und muss noch meinen Platz im Peloton finden. Nun habe ich aber gezeigt, dass man mich auf dem Zettel haben muss», sagt der 22-Jährige.

Historischer Sieg

Nun kann man einwenden: Die Saison ist noch jung, viele Top-Zeitfahrer sind noch nicht in Bestverfassung. Stimmt. Bissegger kann das allerdings egal sein. Auf den 14,4 Kilometern rund um Gien (Fr) legt er seine Reifeprüfung ab.

Er sorgt für den ersten Schweizer World-Tour-Sieg in einem Einzelzeitfahren seit Stefan Küng bei der BinckBank Tour 2018. Küng? Genau, er hat nicht nur den gleichen Vornamen wie Bissegger, sondern ist ebenfalls Thurgauer. Und auch wenn Bissegger sein Leadertrikot kaum bis nach Nizza bringen wird, hat er schon jetzt einen grossen persönlichen Erfolg gefeiert.

Hirschi, Mäder, Bissegger: Trio infernale

Bissegger zählt neben Marc Hirschi (22) und Gino Mäder (24) zu den ganz grossen Schweizer Rad-Hoffnungen. Der Junioren-Weltmeister von 2016 auf der Bahn träumt von einer Karriere wie sein grosses Idol Fabian Cancellara.

Wie der Berner konzentriert er sich auf die Rennen gegen die Uhr und die Frühjahresklassiker. Und wie Cancellara gilt auch Bissegger als «Diesel», also als extrem tempofester Fahrer. Die Berge mag er dagegen weniger – so wie früher auch Cancellara sie nicht mochte.

Aus «Muneli» wird «Muni»

Bleibt die Frage: Woher kommt eigentlich Bisseggers Spitzname «Muni»? Natürlich nicht von den Äpfeln im Thurgau. Die Gründe sind: Erstens hat Bissegger Kräfte wie ein Stier und anderseits ein ziemlich breites Kreuz.

«Das war schon immer so. Darum nannte man mich früher Muneli und jetzt Muni, weil ich älter geworden bin», so Bissegger.

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