Was wollen Sie in der Wüste, Marc Hirschi?
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Hirschi über die Emirate:«Es hat sogar einen kleinen Berg»

«Bei der Tour bin ich Helfer»
Was wollen Sie in der Wüste, Marc Hirschi?

Erstmals nach seinem überraschenden Teamwechsel spricht Marc Hirschi öffentlich. Nicht über die Vergangenheit, aber über die Zukunft. Es ändert sich einiges.
Publiziert: 19.01.2021 um 09:33 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2021 um 08:32 Uhr
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Marc Hirschi fährt neu für das UAE-Team.
Foto: Lorenzo Fizza Verdinelli
Mathias Germann

Es war der grosse Transfer-Knaller des Winters: Marc Hirschi (22) wechselt vom Team DSM (früher Sunweb) zum UAE Team Emirates. Und das trotz eines laufenden Vertrags. Warum? Antworten gibt es bis heute nicht. Auch der Berner selbst liefert an diesem Montag, bei seinem ersten öffentlichen Auftritt, keine Aufklärung. «Ich darf wegen der Vergleichsvereinbarung nichts sagen», stellt er gleich zu Beginn des Zoom-Meetings mit Journalisten klar.

Fakt ist: Hirschi hat beim arabischen Team von Manager Mauro Gianetti (56) einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Gianetti? Genau: Das ist jener Mann, der sich sowohl während seiner Karriere wie auch später als Teamchef gegen Doping-Anschuldigungen wehren musste. Dazu sagen will er längst nichts mehr. Hirschi kann das egal sein. Er meint: «Alles ist perfekt hier, ich freue mich auf die Zukunft.»

Immerhin: Wie diese aussehen wird, darüber gibt der WM-Dritte Auskunft. Sein Rennprogramm hat er im Kopf: «Die Ardennenklassiker, die Tour de France, die Olympischen Spiele und die WM. Dazu die Tour de Suisse, auf die ich mich sehr freue.» Während der Rad-Shootingstar bei den Eintagesrennen wie bei seiner früheren Equipe viele Freiheiten erhalten wird, sieht dies bei der Tour de France anders aus. «Stimmt. Das grösste Ziel ist die Titelverteidigung durch Tadej», sagt er und meint Sloweniens Jungstar Pogacar (22). Dieser erreichte im letzten Jahr Paris sensationell als Erster. «Ich werde sein Helfer sein», weiss Hirschi schon jetzt.

Hirschi muss liefern

Dass Tour-Etappensiege wie 2020 kaum noch möglich sein werden, nimmt Hirschi in Kauf. «Tadej und ich fuhren in den Juniorenkategorien oft gegeneinander. Wir schätzten uns immer, die Verbindung ist gut und ich bin froh, nun mit ihm zusammenzufahren.» Er selbst habe noch keine Ambitionen, bei einer Grand Tour im Gesamtklassement ganz vorne zu landen.

Vielmehr will Hirschi seine Stärken weiter ausspielen und Eintagesrennen gewinnen – so wie bei der Flèche Wallonne im letzten Herbst. Heisst übersetzt: Hirschi und Pogacar sollen sich ergänzen, aber nicht konkurrenzieren. «Es wird eine gute Erfahrung sein, zu sehen, wie mein Körper bei der Tour de France darauf reagiert, wenn ich drei Wochen lang vorne mitfahren möchte, um Tadej zu helfen. Das kenne ich noch nicht», so Hirschi.

Geimpft wird er bald

Gleiches gilt für sein neues Leben in den Arabischen Emiraten. Hirschi weilt dort derzeit im Trainingscamp, vieles ist dabei neu. «Ich war vorher noch nie in der Wüste. Es ist schon speziell, klar. Aber für das Training ist das Wetter perfekt. Und es gibt sogar einen kleinen Berg, den man hochklettern kann», berichtet er.

Im Gegensatz zu seinen UAE-Teamkollegen wurde Hirschi noch nicht gegen Corona geimpft. «Weil ich etwas später angereist bin. Das folgt dann irgendwann noch.» Das Thema beschäftigt ihn – er ahnt, dass schwierige Zeiten auf den Radsport zukommen könnten. «Einige Rennen wurden schon abgesagt und es werden noch mehr folgen. 2021 wird wohl auch für den Radsport ein schwieriges Jahr werden.»

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