Klappt es diesmal, bei seiner 33. Tour-de-Suisse-Etappe? 3000 Meter vor dem Ziel greift Marc Hirschi (25) an. Er will endlich einen Sieg. Und siehe da: Der Berner öffnet die Lücke zum Feld, kommt allen davon, rast nach Rüschlikon ZH runter. Eine Zuschauerin mit Hund kommt ihm gefährlich nahe, Hirschi macht einen Schwenker. «Die Kurve danach habe ich deswegen verpasst. Das hat etwas Zeit gekostet», sagt er danach.
600 Meter vor der Ziellinie wird Hirschi geschnappt – sein Pulver ist verschossen, Belgiens Talent Thibau Nys (21) siegt. «Im Nachhinein hätte ich besser auf den Sprint gewartet», sagt er selbstkritisch.
Teamwechsel und Rückschritt
Muss sich Hirschi etwas vorwerfen lassen? Natürlich nicht. Und dennoch: Er hat offenbar seinen Renninstinkt, den ihn bei seinem Durchbruch vor vier Jahren einzigartig machte, verloren. Zumindest auf Stufe World Tour, der obersten Kategorie des Radsports.
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Der Wechsel zum stärksten Team der Welt, UAE Emirates, hat ihn 2021 zwar zum Millionär gemacht, aus sportlicher Sicht war er aber ein Rückschritt. Monat für Monat, Jahr für Jahr rutschte Hirschi in der Team-Hierarchie nach hinten. «Ich erhielt heute alle Freiheiten», sagt Hirschi in Rüschlikon. Stimmt. Aber Hilfe? Nein. Keiner kümmerte sich um ihn. «Priorität hat für das Team die Gesamtwertung», sagt er selbst.
Abschied ist grosse Chance
Und so stehen die Zeichen zwischen Hirschi und UAE mehr denn je auf Abschied. Sein Vertrag läuft aus. Wo er unterschreiben wird, ist unklar. An Angeboten mangelt es nicht – man weiss, wie viel Klasse in ihm schlummert. Die richtige Entscheidung muss er aber selbst treffen.