Wie die «Times» am Samstag berichtet, musste sich Jacobs im März von seinem Ernährungsberater trennen, weil gegen diesen in Italien wegen des betrügerischen illegalen Handels mit Steroiden ermittelt wird.
Giacomo Spazzini, ein Profi-Bodybuilder und Fitnesstrainer, hat nach Jacobs' Olympiasieg die Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg gerühmt. «Es war sein Ziel, unter zehn Sekunden zu laufen», sagte der 26-Jährige der Zeitung «Libero Quotidiano»: «In einem Jahr gemeinsamer Arbeit haben wir seine Muskelmasse um vier Kilogramm gesteigert und sein Körperfett um vier Prozentpunkte gesenkt. Nur mit angepasster Ernährung.»
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Handel mit leistungssteigernden Präparaten
Gegen jenen Spazzini ermitteln die Behörden in Mailand, weil er zu einer Gruppe gehören soll, die mit gefälschten Rezepten schwunghaften Handel mit leistungssteigernden Präparaten betrieben haben soll.
Jacobs' Manager Marcello Magnani sagte gegenüber der «Times», dass der Sprinter die Zusammenarbeit mit Spazzini beendet habe, nachdem er über die Ermittlungen informiert wurde. «Die Untersuchungen haben Marcell nie berührt, deshalb haben wir auch keine weiteren Informationen dazu», sagt Magnani.
Doping-Frage sei «verrückt»
Der Manager nennt die Frage, ob Jacobs selbst leistungssteigernde Mittel benutzt habe, «verrückt». Der Sensations-Olympiasieger habe «offensichtlich und kategorisch» nie verbotene Substanzen benutzt.
Jacobs' Leistungssteigerung hat in Tokio für Erstaunen gesorgt. Bis Jahresanfang lag seine Bestzeit über 100 m bei 10,03 Sekunden, im Vorjahr war er nicht über eine 10,10 hinausgekommen. Im olympischen Finale lief er nun den Europarekord von 9,80 Sekunden und damit eine Hundertstel schneller als Usain Bolt 2016 beim Olympiasieg in Rio.
Jacobs nicht im Testpool dabei
Jacobs, der am Freitag auch die italienische 4x100-m-Staffel zu einer nicht minder überraschenden Goldmedaille führte, war im Vorjahr nur die Nummer 22 der Welt und erst im Mai erstmals unter 10 Sekunden gelaufen.
Deshalb gehörte er als einziger 100-m-Finalstarter von Tokio nicht zum Testpool der Athletics Integrity Unit (AIU), der auf die weltbesten Athleten abzielt. (SID)
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