Das sagen Vergé-Dépré/Heidrich zu ihrem Bronze-Coup
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«Ich musste unten durch»:Das sagen Vergé-Dépré/Heidrich zu ihrem Bronze-Coup

Unser Bronze-Beach-Duo ganz privat
Zoé Vergé-Dépré und Adrian Heidrich über ihre Schwestern

Beachvolleyball ist auch ihr Leben. Und sie kennen ihre Schwestern und Bronze-Gewinnerinnen Joana und Anouk bestens. Adrian Heidrich und Zoé Vergé-Dépré erzählen über sie.
Publiziert: 06.08.2021 um 21:42 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2021 um 06:22 Uhr
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Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré (r.) gewinnen bei Olympia in Tokio die Bronze-Medaille.
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck

Voller Freude jubelt Adrian Heidrich (26) mitten in der Nacht in seiner Wohnung in Bern. Obwohl er am Morgen ins Training muss, steht er um 3.00 Uhr auf, er lässt sich das Bronze-Spiel seiner Schwester Joana und Anouk Vergé-Dépré nicht entgehen.

Der Beachvolleyballer, der Anfang Woche aus Tokio zurückgekehrt ist, ist unglaublich stolz. «Darauf, dass sie es geschafft hat, allen zu beweisen, dass sie auch mit einer schwierigen Situation umgehen kann.» Der 2,07-m-Riese spricht damit den Shitstorm an, den Joana Heidrich in den sozialen Medien über sich ergehen lassen musste, weil ihre Jubelschreie nicht überall auf Gegenliebe gestossen sind. «Das hat auch mich stark beschäftigt», gesteht er.

Doch nun freut sich der kleine Bruder auf den Empfang der Bronze-Beacherinnen am Flughafen Kloten (Samstag, ca. 15.00 Uhr). Genügend Kuhglocken dafür hat die Familie Heidrich extra zuhause angesammelt. Das wird sich auch die Familie Vergé-Dépré nicht entgehen lassen.


Auch Zoé, die jüngere Schwester von Anouk, spielt Beachvolleyball. Und konnte dies sogar schon mal an der Seite der frischgebackenen Olympia-Bronzegewinnerin tun: An der EM 2018 in Den Haag (Ho) sprang Zoé für die da verletzte Joana Heidrich ein. Der «Sister Act» kam bis ins Achtelfinale.

Adi Heidrich über seine Schwester Joana (28):

«Sie war immer mein Vorbild. Sie hatte natürlich auch Einfluss darauf, dass aus mir ein Beachvolleyballer geworden ist. Schon in unserer Kindheit war Jo sehr ehrgeizig. Sie hat sich auf ihre Ziele fokussiert und sie auch erreicht. Von uns drei Geschwistern war sie die Zielstrebigste. Mich hat der Sport gelehrt, mich durchzubeissen. Jo hat diese Eigenschaft immer besessen. Wir Heidrich-Geschwister haben einen ausgeprägten Kampfgeist im Sport. Aber neben dem Feld sind wir sehr zuvorkommend. Diese zwei Gesichter sieht man auch bei meiner Schwester. Sie ist aggressiv im Spiel, und manch einer denkt dann, sie sei auch als Mensch so. Aber das ist sie überhaupt nicht. Ihre Stärke im Spiel ist dieses Gameface. Doch sonst ist sie sehr einfühlsam. Ich vertraue ihr blind, bei sportlichen Ratschlägen und im Leben. In den letzten fünf Jahren auf dem Weg nach Tokio hat Jo einen enormen Reifeprozess durchgemacht. Die Erfahrungen in diesen Jahren stärkten ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstbewusstsein. Diese Bronze-Medaille ist sowas von verdient.»

Zoé Vergé-Dépré (23) über ihre Schwester Anouk (29):

«Wir haben eine enge Beziehung. Wir sind beide Familienmenschen und unternehmen gerne etwas miteinander. In den letzten zwei, drei Jahren nahmen wir immer an den gleichen Turnieren teil und sahen uns so auch auf der Tour, sind da gerne die Ansprechpersonen füreinander. Das schätzen wir beide sehr. Viele fragen mich, wie das ist, die kleine Schwester einer so erfolgreichen Sportlerin zu sein, ob man da nicht immer verglichen wird und es darum auch ein Druck ist für mich. Aber ich sehe das gar nicht so. Es ist inspirierend, was Anouk fürs Beachvolleyball macht. Nicht nur von ihrer Leistung her als fokussierte, temperamentvolle Athletin, sondern zum Beispiel auch als Präsidentin der Spielervereinigung IBVPA. Ich bin stolz auf meine Schwester. Was sie erreicht hat, ist Motivation für mich, weiter Gas zu geben für ein Ziel. Anouk als Mensch ist sehr offen, fröhlich und interessiert sich für ihre Mitmenschen. Wenn sie etwas anpackt, tut sie das immer mit viel Energie. Und sie ist sehr loyal ihren Freunden gegenüber. Sie hat einen Beschützer-Instinkt, sicher auch mir als kleiner Schwester gegenüber. Anouk liebt das Tanzen, kocht gerne und steckt voller Ideen für künftige Projekte.»

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Nina Christen eröffnete die Schweizer Medaillenhatz in Tokio am 24. Juli 2021: Bronze im Schiessen (Luftgewehr 10 m).
Foto: keystone-sda.ch
Olympische Sommerspiele in Tokio

Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.

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