Man würde eigentlich auch bei einer Bronzemedaille meinen, es sei ein grosser Erfolg und verleite zu Glückwünschen der ganzen Nation. Nicht so bei Ex-US-Präsident Donald Trump (75).
«Wer ‹woke› ist, verliert.» So erklärt er in seinem Statement die in seinen Augen verlorene Goldmedaille. «Woke» ist ein Ausdruck, der in der Bürgerrechtsbewegung in den USA aufkam. Er beschreibt eine Person, die sich bewusst über Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten oder Rassismus informiert und sich als gesellschaftlich aufgeklärt versteht.
Politische Ausrichtungen sind verantwortlich
Die Spielerinnen gingen vor der Partie wie andere Nationen auf die Knie, um ein Zeichen gegen Rassismus und Ungleichheiten zu setzen. Im Halbfinal gegen Kanada sind einige sogar während der Hymne hingekniet. Für Trump ein Dorn im Auge. Ihm fehlt es in der Equipe an Patrioten und Patriotinnen.
Der 75-Jährige lobt zwar die, die während der Nationalhymne standen, doch das reiche nicht, um das Land und die Hymne zu respektieren. «Sie sollten die ‹wokesters› durch Patrioten ersetzen.» So würden sie sicher auch wieder gewinnen.
Weiter macht Trump den aus seiner Sicht sportlichen Misserfolg an der politischen Ausrichtung der Spielerinnen fest. «Wenn unser Fussball-Team nicht ‹woke› wäre und nicht von einer radikalen Gruppe linker Wahnsinniger angeführt würde, hätten sie die Goldmedaille gewonnen anstelle von Bronze.»
Wieder direkte Kritik an Rapinoe
Schon als die Fussballerinnen 2019 den Weltmeistertitel holten, geriet US-Superstar Megan Rapinoe (36) in die Kritik des 75-Jährigen. Diese feuerte damals zurück und schlug eine allfällige Einladung ins «beschissene Weisse Haus» bereits im Vorfeld aus.
Nun macht Trump erneut Rapinoe dafür verantwortlich, Gold verpasst zu haben. «Die Frau mit den lila Haaren spielte schrecklich und denkt zu stark an ihre radikale linke Politik und macht ihren Job nicht.»
Es offenbart sich, dass Trump von Fussball wohl nicht allzu viel versteht. Denn es war Rapinoe, die mit ihren zwei Toren die Bronzemedaille erst ermöglichte.