«DTM ist auch für 2021 eine Option»
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Bald Meister Müller?«DTM ist auch für 2021 eine Option»

Söhnchen Fynn (2 Monate) drückt schon die Daumen
So kämpft Jung-Papa Müller um die DTM-Krone

Beim Saisonfinale in Hockenheim muss der Berner Nico Müller 19 Punkte wettmachen, um als erster Schweizer DTM-Meister zu werden.
Publiziert: 06.11.2020 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2021 um 18:43 Uhr
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Nico Müller könnte der erste Schweizer DTM-Meister werden.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Matthias Dubach (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Es sind die letzten Stunden in der Heimat, bevor Nico Müller (28) zum letzten Renn-Wochenende aufbricht. Der Rennfahrer aus dem Berner Oberland verbringt die Zeit bis zu seiner Abreise ans DTM-Finale in Hockenheim am Thunersee mit seinen Liebsten. Das sind Freundin Victoria Paschold (30) – und warm eingepackt im Kinderwagen, das grosse Glück des Paars: Söhnchen Fynn (2 Monate).

«Ich habe es extrem genossen, nun erstmals etwas länger am Stück daheim zu sein», sagt Müller, der zuvor durch den dicht gedrängten Rennkalender kaum mal länger als zwei, drei Tage am Stück zu Hause in Blumenstein BE war. «Ich war so selten daheim, dass Vicky und Fynn schon ein eingespieltes Team geworden sind und ich fragen musste: Was soll ich helfen?», sagt der DTM-Star lachend.

Müller hats nicht mehr in eigener Hand

Jetzt hilft der Renn-Profi im Babyzimmer mit. Aber noch nicht in der Nacht, da gehts für ihn wegen des bevorstehenden DTM-Knallers ins Gästezimmer. Paschold: «Nico braucht den Schlaf mehr als ich.» Für die zwei letzten (Geister)-Rennen des Jahres (Samstag und Sonntag, jeweils 13.30 Uhr, SRF2 und MySports live) reiste Müller ausgeschlafen an.

Der DTM-Vizemeister ist im Titelkampf vom Gejagten zum Jäger geworden. Der fünffache Saisonsieger war das ganze Jahr Gesamtleader. Aber nach einer Mega-Aufholjagd von René Rast (De, 34) liegt Müller nun 19 Punkte hinter dem Titelverteidiger. Der Schweizer sagt: «Ich habe es nicht mehr in eigener Hand und deshalb nichts mehr zu verlieren. Mein Fokus ist voll darauf, einfach beide Rennen zu gewinnen.» Müller wird doch noch Champion, wenn er beide Rennen gewinnt und Rast nicht besser als zweimal Dritter wird – vorausgesetzt, die Quali-Extrapunkte fallen nicht entscheidend ins Gewicht.

Auffällig: Vor der Geburt von Fynn siegt Müller dreimal in sechs Läufen. Als Jung-Papa gibts nur noch zwei Siege in zehn Läufen. Gibt man mit einem Baby zu Hause eben doch weniger Gas? Der Audi-Werksfahrer verneint sofort: «Das hatte andere Gründe! Die Saisonmitte war sogar unsere stärkste Phase. Aber es ist oft was passiert.» Ein Defekt. Ein gegnerischer Rammstoss. Ein Safetycar im dümmsten Moment. Reifen-Ärger.

2021 wird DTM völlig umgekrempelt

Müller wäre der erste Schweizer als DTM-Meister. Und gleichzeitig der letzte der Ära mit den Werkteams und den 600-PS-Monstern. Ab 2021 wird die DTM völlig neu aufgestellt. Müllers Zukunft ist noch nicht geregelt, auch nicht in der Formel E, wo er 2020 fürs Dragon-Team fuhr. Der Berner nimmts locker: «Ich habe Optionen. Aber seit Fynn da ist, nehme ich alles etwas gelassener.»

Ab Montag hat Müller Winterpause. Er hofft, dass er dann den Kinderwagen als neuer DTM-Champion am Thunersee entlang schieben und in aller Ruhe seine Zukunft regeln kann.

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