Tom Lüthi träumte nach einer starken Vorsaison vom Moto2-WM-Titel. Doch längst ist er in einem Albtraum gefangen. Im zweiten Aragon-GP geht dieser nahtlos weiter – Crash!
Das Rennen dauert gerademal 14 Sekunden für Lüthi, dann liegt er am Boden. In der ersten Kurve kommt der Malaye Kasma Daniel zu Fall. Sein Motorrad schlittert gerade noch vor dem Emmentaler durch. Doch Daniel nicht. Er rutscht Lüthi ins Vorderrad und reisst ihn ins Elend. Immerhin stehen danach beide Fahrer offensichtlich unverletzt.
Die Katastrophen-Saison von Tom Lüthi
«Ich war das ganze Wochenende viel zu weit weg, war chancenlos. Ich fühle mich auch chancenlos auf dem Töff», erklärt Lüthi. «Ich habe einen Riesenkampf auf dem Töff und komme nicht vom Fleck. Und dann kommt noch Pech dazu.»
Sein Gegner, der nächste Saison Lüthis Teamkollege sein wird, habe sich schlicht verschätzt. «Er hat viel zu spät gebremst. Ich habe ihn kommen sehen und konnte noch seinem Motorrad ausweichen. Doch dann rutschte er mir unter das Vorderrad. Er kam zwei Mal zu mir und hat sich entschuldigt.»
Ein Riesenärgernis und ein nächster Tiefpunkt in dieser so katastrophalen Saison. Zum zweiten Mal nach dem Spanien-GP sieht Lüthi die Zielflagge nicht. Zum dritten Mal geht der 34-Jährige leer aus.
Lüthi viel zu weit hinten, darum in Gefahr
Der Vorfall wird nach dem Rennen noch untersucht. Doch das Debakel ist zu einem grossen Teil selbst verschuldet. Lüthi startet als 26. viel zu weit hinten. Das sieht auch er selbst so: «Wenn man dort hinten steht, ist einfach das Risiko viel höher. Das kann man dann nicht mehr vermieden in dieser Situation.»
An der Spitze holt sich der Brite Sam Lowes den Sieg und damit die WM-Führung. Er gewinnt vor den Italienern Fabio Di Giannantonio und Enea Bastianini. In der WM liegt er mit 178 Punkten sieben Zähler vor Bastianini.
Morbidelli nach Sieg voll im WM-Rennen
Das Rennen der MotoGP wird eine Beute von Franco Morbidelli. Der Italiener fährt auf Yamaha souverän zu seinem zweiten GP-Sieg in der Königsklasse MotoGP. Er verweist das spanische Suzuki-Duo Alex Rins und Joan Mir auf die Plätze.
Die tragische Figur des Rennens ist Takaaki Nakagami. Der Japaner jubelte am Samstag über die erste MotoGP-Pole seiner Karriere. Doch dann machen ihm die Nerven einen Strich durch die Rechnung. Nach wenigen Kurven schlittert Nakagami ins Aus.
In der WM kann Mir seinen Vorsprung ausbauen. Der Spanier kommt neu auf 137 Punkte. Dahinter folgen Fabio Quartararo (Fr, 123 Punkte), Maverick Vinales (Sp, 118) und Morbidelli (112). Noch drei Rennen stehen aus.
Krimi in der Moto3
Das Moto3-Rennen ist ein echter Thriller. Nicht weniger als neun Fahrer brettern in einer grossen Gruppe ins Ziel, liegen allesamt innerhalb einer Sekunde. Der Sieg geht an Jaume Masia (Sp), es ist der zweite in Serie. Dahinter folgen die Japaner Ayumu Sasaki (erstes Podest) und Kaito Toba mit 0,051 respektive 0,152 Sekunden Rückstand.
Der Schweizer Jason Dupasquier hätte vom 30. und letzten Startplatz aus ein Wunder benötigt für WM-Punkte. Doch das tritt nicht ein. Der 19-jährige Fribourger belegt den 24. Platz und wartet in seiner Premierensaison weiterhin auf seine ersten Punkte. (sme)