Lüthi podestlos – Raffin wieder out
Der Schweizer Töff-Sport hat die Seuche

Die Moto2-WM ist quasi die Königsklasse für den Schweizer Töff-Sport. Aber diese Saison läufts bei Tom Lüthi und Jesko Raffin überhaupt nicht.
Publiziert: 24.09.2020 um 21:44 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2020 um 08:52 Uhr
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Tom Lüthi: Erstmals in seiner zehnjährigen Moto2-Karriere droht ein podestloses Jahr.
Foto: freshfocus
Matthias Dubach

Es sind bittere Zeiten für die Schweizer Töff-Fans! Die WM-Saison 2020 ist vor allem in der Moto2 dürftig. Dabei war die mittlere GP-Klasse jahrelang ein Garant für Schweizer Podestplätze und WM-Punkte.

Dieses Jahr ist der Wurm drin. Die Schweizer Lebensversicherung Tom Lüthi (34) steckt statt im Titelkampf in den grössten Schwierigkeiten seiner zehnjährigen Moto2-Karriere. Dem Emmentaler droht gar die erste Moto2-Saison ohne Podestplatz. Bisher holte Lüthi immer mindestens vier Podestplätze pro Moto2-Jahr, seit 2010 gabs zwölf GP-Siege.

Doch 2020 ist ein fünfter Rang in Spielberg das Topergebnis. Brutal für Tom, der in der WM nur auf Rang 9 liegt: Das Tempo fürs Podest ist schlicht nicht vorhanden. Zu viele Gegner wie das Italiener-Trio Marini, Bastianini und Bezzecchi sind konstant schneller. Vor allem in der Quali.

Lüthi will in Barcelona zurückschlagen

Doch Lüthi kämpft dieses Wochenende in Barcelona gegen den Trend. Er sagt: «Wir haben uns in Misano zwar verbessert, aber bei weitem nicht genug. Wir wollen weiter nach vorne. Ich bin überzeugt, dass Barcelona mit vielen kleinen Schritten in die richtige Richtung ein gutes Rennen für uns werden kann.»

In Katalonien ist Lüthi einmal mehr der einzige Moto2-Schweizer. Jesko Raffin (24) leidet nach wie vor an den Nachwirkungen seiner rätselhaften Virusinfektion. Beim Comeback in Misano muss er das Rennen entkräftet aufgeben. Barcelona lässt er nun aus. «Ich musste in Misano feststellen, dass ich einfach nicht fit genug bin, um Leistung zu bringen und überhaupt ein Rennen zu beenden. Ich brauche leider viel Zeit für die Erholung», sagt der Zürcher.

Raffin und Aegerter aussen vor

Brutal für Raffin: Seine Krankheit beendet wohl seine WM-Karriere. Bei seinem holländischen RW-Team gibt’s 2021 keinen Platz mehr. Und Raffin sagt frustriert: «Ohne zu fahren finde ich natürlich keinen Platz für nächstes Jahr.»

Und ob Dominique Aegerter (29) trotz starken Auftritten in der elektrischen MotoE auf 2021 die Moto2-Rückkehr schafft, ist ungewiss. Raffins Team setzt den Polen Piotr Biesiekirski (18) als Ersatzpilot ein und nicht wie noch im August den Berner Routinier.

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