«Es war überraschend deutlich»
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«Es war überraschend deutlich»:Matthias Dubach zur Wahl von Ruth Metzler-Arnold

Alt Bundesrätin ist neue Chefin von Swiss Olympic
Jetzt will Metzler-Arnold diverse Wirtschaftsposten aufgeben

Ruth Metzler-Arnold (60) ist die neue Präsidentin von Swiss Olympic. Die ehemalige Bundesrätin setzte sich überraschend deutlich gegen Markus Wolf durch. Sie will sich nun von einigen Mandaten verabschieden, um sich auf ihre neue Aufgabe zu konzentrieren.
Publiziert: 00:00 Uhr
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Die Ära Jürg Stahl an der Spitze von Swiss Olympic endet nach acht Jahren: Ruth Metzler-Arnold wird zur Nachfolgerin gewählt.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Als um 19.18 Uhr Jürg Stahl bedeutungsschwanger die präsidiale Glocke bimmelt, hält das Sportparlament in der im Laufe der Stunden dick gewordenen Luft den Atem an. Sekunden später erlöst Stahl die versammelte Sport-Schweiz im Haus des Sports in Ittigen bei Bern und verkündet: Seine Nachfolgerin als Präsidentin von Swiss Olympic heisst Ruth Metzler-Arnold (60).

Die alt Bundesrätin sticht Rivale Markus Wolf (51) überraschend klar aus. Von 495 möglichen Stimmen schnappt sich Metzler-Arnold 329, der Bündner kann trotz mehreren emotionalen Voten für ihn aus dem Saal bei 4 Enthaltungen lediglich 162 holen. Der Wahlkampf für das höchste Swiss-Olympic-Amt war beispiellos umkämpft und scheinbar offen. «Ich bin extrem glücklich und dankbar», sagt Metzler-Arnold nach der Wahl, «es war ein langer Tag. Zuerst wurde ich wegen des Schnees in der Ostschweiz von den SBB stehengelassen und nun haben wir einen intensiven Abend erlebt.»

Netzwerk aus Politik und Wirtschaft als Wahltrumpf

Dann lässt sie durchblicken, dass für sie das klare Ergebnis nicht die ganz grosse Überraschung war. Sie habe in den letzten Monaten viele Gespräche mit vielen Verbänden geführt. «In diesen Gesprächen habe ich gespürt, dass viele Verbände das schätzen, was ich mitbringe.» Also ihr breites Netzwerk in der Politik und Wirtschaft. Wobei Metzler-Arnold die Reihenfolge lieber umdreht: «Ich bin ehemalige Politikerin. Aber in der Wirtschaft bin ich seit 30 Jahren erfolgreich tätig.»

Aber die neue Präsidentin wird sich jetzt von einigen Mandaten in der Wirtschaft verabschieden müssen. Erstmals spricht die gebürtige Luzernerin und Wahl-Appenzellerin nach erfolgreicher Wahl konkret darüber, wie sie künftig ihr Berufsleben neben Swiss Olympic organisieren will. Das Sport-Amt ist zwar als 50-Prozent-Pensum deklariert und mit 90'000 Franken entlöhnt, doch der zeitliche Aufwand dürfte deutlich höher sein.

Ihre Verwaltungsratsmandate im Gesundheitssektor bei der Clienia-Gruppe und beim Swiss Medical Network wird sie abgeben. Ebenso das VR-Präsidium bei der Beratungsfirma Fehr Advice und den Posten als Stiftungsratspräsidentin bei der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan. «Vorerst bleiben werde ich bei der Axa und bei der Switzerland Global Enterprise», sagt Metzler-Arnold. Sie beeilt sich, zu versichern: Beim Versicherungskonzern und der Organisation für Exportförderung bleibe sie nur Vizepräsidentin, wenn es sich mit Swiss Olympic unter einen Hut bringen lasse.

Bei zwei Mandaten wartet sie Terminkonflikte ab

«Es wird nicht die Arbeitsbelastung das Problem sein. Aber die grosse Frage wird sein, ob es zu Terminkonflikten kommt.» Ab Januar habe bei ihr der Sport Vorrang. Die Themen für Metzler-Arnold sind bekannt: Swiss Olympic muss auf politischem Parkett kämpfen, damit die Millionenbeträge für den Sport nicht beschnitten werden.

«Beim Sparpaket des Bundes sind die richtigen Schritte im richtigen Moment wichtig, da sind persönliche Kontakte in die Politik unabdingbar», sagte sie dem Sportparlament vor dem Wahlgang nochmals eindringlich. Offensichtlich kam ihre Botschaft an – und weniger diejenige von Markus Wolf, der sich als Mann aus dem Sport für den Sport inszenierte. Es wäre ein Paradigmenwechsel an der Swiss-Olympic-Spitze gewesen. Aber einer ohne Mehrheit.

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