«Es war überraschend deutlich»
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«Es war überraschend deutlich»:Matthias Dubach zur Wahl von Ruth Metzler-Arnold

Markus Wolf geht leer aus
Ruth Metzler-Arnold ist neue Swiss-Olympic-Chefin

Die Entscheidung ist gefallen: Alt Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold ist die neue Swiss-Olympic-Präsidentin. Sie setzt sich gegen Markus Wolf durch.
Publiziert: 22.11.2024 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 22.11.2024 um 21:03 Uhr
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Ruth Metzler-Arnold: Die alt Bundesrätin ist neue Präsidentin von Swiss Olympic.
Foto: Keystone
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der Schweizer Sport hat erstmals eine Frau an seiner Spitze: Alt Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold (60) wird Präsidentin von Swiss Olympic. Sie holte bei der Neuwahl im Sportparlament in Ittigen bei Bern 329 Stimmen und stach somit Rivale Markus Wolf (51) aus. Insgesamt waren 495 Stimmen zu machen.

Die gebürtige Luzernerin und Wahl-Appenzellerin folgt an der Spitze des Dachverbands auf den Zürcher Jürg Stahl (56). Der frühere Nationalrat hat nach zwei vierjährigen Amtsperioden die maximale Amtsdauer erreicht.

Urs Lehmann muss den Saal verlassen

Das Sportparlament umfasst 83 Verbände von Turnen bis Tischfussball. Dazu sind auch 30 Partnerorganisationen wie die Pfadibewegung stimmberechtigt. Ebenso Einzelpersonen wie die fünf Athletenvertreterinnen und -vertreter und die beiden Schweizer IOC-Mitglieder Denis Oswald und Gianni Infantino, wobei der Fifa-Boss aber wie erwartet mit Abwesenheit glänzte.

Die Wahl nicht vor Ort miterleben konnte ausgerechnet Swiss-Ski-Boss Urs Lehmann. Sein Verband hatte Wolf als Kandidat portiert. Lehmann erschien zwar im Sportparlament, musste sich dann aber wegen Unwohlsein und Krankheitssymptomen vorzeitig aus dem Saal verabschieden.

Die Präsidiumswahl fand geheim statt. Es ist also nicht nachvollziehbar, welche Verbände wie abgestimmt haben und ob allenfalls Wahlversprechen gebrochen wurden.

Der Wahl gingen denkwürdige Monate voraus. Noch nie war der Wahlkampf fürs Swiss-Olympic-Präsidium derart umstritten wie dieses Mal. Wolf hatte sich als ehemaliger Unihockey-Nationaltrainer und langjähriger Swiss-Ski-CEO als «Mann aus dem Sport für den Sport» inszeniert. Nun unterliegt der Bündner der Rivalin, die aus der Politik und aus der Wirtschaft kommt.

Bis die lang erwartete Wahl über die Bühne ging, wurden übrigens noch weitere Traktanden abgearbeitet. Die Revision des Doping- und Ethik-Statutes wird angenommen. Wie zum Beispiel die überraschend abgelehnte Neuaufnahme vom Hundesportverband SKG. Die Versammlung hatte Zweifel, ob der Antrag den Statuten entsprach. Handkehrum wurde der beantragte Ausschluss des Boules-Verbands abgelehnt – obwohl er nicht mehr die Bedingungen für die Mitgliedschaft erfüllt, gabs eine Gnadenfrist.

Auch mit solchen Exoten-Themen wird sich künftig die neu gewählte Metzler-Arnold beschäftigen müssen. Und eben nicht nur mit den grossen Themen wie dem Projekt, die Olympischen Spiele 2038 in die Schweiz zu holen.

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