Auf einen Blick
- Duell um Swiss-Olympic-Vorsitz: Ruth Metzler-Arnold gegen Markus Wolf
- Sergei Aschwanden zog sich trotz vielversprechenden Profils zurück
- Das Sportparlament entscheidet am 22. November über neuen Präsidenten
Ruth Metzler-Arnold und Markus Wolf liefern sich ein hartes Duell um den Swiss-Olympic-Vorsitz. Doch eigentlich war das Duell ein Dreikampf – aber dann zog sich Sergei Aschwanden (48) einen Monat vor der Wahl zurück. Dabei hätte sein Profil bemerkenswert gut gepasst. Der Olympia-Bronze-Gewinner von 2008 war nicht nur Weltklasse-Judoka und ein erfahrener Sportfunktionär. Er kennt aus dem Grossen Rat in der Waadt auch die Politik. Und zudem ist Aschwanden in der Deutschschweiz aufgewachsen und in der Romandie wohnhaft, weniger Röstigraben geht kaum.
Doch das half alles nichts. Aschwanden wusste zwar die Kampfsportverbände hinter sich, aber er konnte ausserhalb seines angestammten Bereichs zu wenig Stimmversprechen generieren.
Aus dem Dreikampf wurde ein Duell. Vom Profil her glich Aschwanden mit seinem sportlichen Hintergrund mehr Wolf als Metzler-Arnold. Auch der Bündner setzt auf die Karte, dass er sich in allen Sportbereichen extrem gut auskennt.
Wolf bedauert Aschwandens neutralen Abgang
Wanderten die Aschwanden-Stimmen also als «Kampfsport-Paket» geschlossen zu Wolf, quasi von einem Sportler zum nächsten? Offenbar nicht. Der Ex-Judoka gab keine entsprechende Devise heraus und sah von einer Wahlempfehlung ab. «Schade, dass sich Sergei Aschwanden beim Rückzug neutral verhalten hat. Er hatte ja ein ähnliches Profil wie ich», sagt Wolf zu Blick über Aschwandens Ausscheiden.
Duell statt Dreikampf. Für viele der 83 wahlberechtigten Sportverbände bleibt es die Qual der Wahl. So sehr, dass in den letzten Tagen sogar das Gedankenspiel herumspukte, ob nicht Metzler-Arnold und Wolf gemeinsam als neue Swiss-Olympic-Doppelspitze installiert werden könnten. «Dann würde der Sport keine dieser beiden herausragenden Persönlichkeiten verlieren», umreisst Swiss-Tennis-Boss René Stammbach die Absicht in der «NZZ». Wie eine solche Doppelspitze aber aus dem Nichts auf dem Wahlzettel und dann im Organigramm untergebracht werden sollte, ist völlig offen respektive unrealistisch – nach Aschwanden wird sich am 22. November also ein zweiter Name aus dem ursprünglichen Dreikampf vom Präsidiumstraum verabschieden müssen.