Wahlen von Sportverbänden? Die sind normalerweise eher zum Gähnen. Die Wahl zum neuen Swiss-Olympic-Präsidenten am nächsten Freitag aber ist anders und wegweisend für die Zukunft des Schweizer Sports. Und zwar vor allem aus drei Gründen.
Erstens: In der Vergangenheit gab es oft nur eine erfolgsversprechende Kandidatur und damit einen klaren Favoriten. Deshalb war meist schon vor der Wahl klar, wer es schaffen würde. Mit Ruth Metzler-Arnold und Markus Wolf gibt es nun aber ein heisses und offenes Duell um den prestigeträchtigen Posten. Entsprechend intensiv war bislang der Wahlkampf, inklusive Sticheleien und Streuen von Gerüchten.
Zweitens: Der Schweizer Sport steht vor einer herausfordernden Zukunft. Viele der einzelnen Verbände sind abhängig von den Swiss-Olympic-Geldern und diese könnten von der Politik beschnitten werden, denn der Bundesrat will künftig die Sportförderung um 17 Millionen Franken pro Jahr kürzen. Ein Problem, das der neue Swiss-Olympic-Präsident oder -präsidentin ab dem ersten Tag angehen muss.
Drittens: Der Schweizer Sport träumt von der Austragung der Olympischen Winterspielen 2038. Die Kritiker dieses Grossanlasses stehen bereits in den Startlöchern, um mit voller Breitseite dagegen anzukämpfen. Soll der Traum trotzdem wahr werden, muss vom neuen Oberhaupt noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Gelingt ihm das aber, würde er als Gesicht der ersten Olympischen Spiele in der Schweiz seit 90 Jahren in die Geschichtsbücher des Sports eingehen.