Es ist der grösste Moment seiner Karriere: Lionel Messi krönt sich mit Argentinien in Katar zum Weltmeister. Doch wenige Augenblicke vor der Pokalübergabe kommts zu einer kuriosen Szene. Der Emir von Katar und Fifa-Boss Gianni Infantino hängen Messi einen schwarz-durchsichtigen Umhang um.
Messi lässt sich das Gewand umhängen, guckt aber etwas verdutzt aus der Wäsche, ehe er mit dem Pokal zu seinen Teamkollegen stösst und auf der grossen Bühne feiert.
«Die Aktion war nicht gelungen»
Dass Infantino und der Emir den frisch gekürten Weltmeister in dieses Gewand stecken – es handelt sich um einen Bischt, ein traditionelles arabisches Kleidungsstück – sorgt vielerorts für Kopfschütteln.
In der ARD etwa schimpft 2014-Weltmeister Bastian Schweinsteiger (38): «Da nimmt man dem Spieler einen ganz grossen Moment.» Schweini weiter: «Ich fand es auch nicht gut. Das kann man später in der Kabine machen. Und ich glaube, da war Messi selber auch nicht glücklich. Die Aktion war in meinen Augen nicht gelungen. Man spielt Fussball, um den Pokal im Trikot deines Heimatlandes in die Luft zu strecken.»
«Ihn da zu instrumentalisieren – autsch!»
Das Gewand, meist aus Schafwolle oder Kamelhaar, wird auf der arabischen Halbinsel und vor allem im Iran meist zu besonderen Anlässen getragen. Auch der Emir trug bei der Pokalübergabe einen solchen Bischt.
Messis Landsmann Pablo Zabaleta (37) findet die Aktion in der BBC daneben: «Warum? Es gibt keinen Grund, das zu tun.» England-Legende Gary Lineker (62) meint: «In gewisser Weise ist es beschämend, dass sie Messi in seinem argentinischen Trikot verdeckt haben.»
Und die ehemalige deutsche Nationalspielerin Tabea Kemme (37) sagt bei MagentaTV: «Ihn da zu instrumentalisieren – autsch!» Während der frühere DFB-Star Michael Ballack (46) erklärt: «Es ist ein bisschen irritierend. Aber es spricht für seinen Anstand, dass er das anbehält.» (wst)