YB-Publikumsliebling schmort
Darum ist Sulejmani nur noch Bankdrücker

YB will gegen Ex-Angstgegner Servette den zweiten Sieg in Folge. Wohl kaum mit dem Matchwinner aus dem Lugano-Spiel, Miralem Sulejmani. Der Serbe spielt keine Hauptrolle mehr.
Publiziert: 04.12.2021 um 10:25 Uhr
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Miralem Sulejmani lässt sich von den Fans nach seinen beiden tollen Assists gegen Lugano zurecht feiern.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
Alain Kunz

«Suki hat zwei herausragende Assists gegeben. Er ist ein herausragend guter Fussballer, der seinen Job erledigt, wenn er gefragt wird. Am Mittwoch wurde er gefragt und er hat seinen Job erledigt. Dazu ist er ein ganz, ganz toller Mensch. Ein super Kerl, ein feiner Charakter.»

Das ist das Wort zum Mittwoch von YB-Trainer David Wagner nach dem 3:1-Sieg, mit dem er seinen Superjoker Miralem Sulejmani (32) umschreibt. So lobt man einen, der regelmässig spielt. Doch das ist nicht der Fall. Der serbische Publikumsliebling kommt einschliesslich seines Einsatzes gegen Lugano diese Saison auf 163 Super-League-Einsatzminuten. Kann sich YB diesen Luxus leisten. Oder, anders gefragt: Warum spielt Sulejmani nicht öfters, Herr Wagner?

Joker trotz wenig Konkurrenz

Die Antwort: «Wir haben auf dieser Position Konkurrenz. Wie Suki diese Situation annimmt, wie er damit umgeht und wie er sich dann zeigt, wenn er gefragt wird – das ist, was einen herausragend guten Spieler auch ausmacht.»

Okay. Konkurrenz. Aber Moumi Ngamaleu, der andere Couloir-Linksfuss, war gesperrt. Christian Fassnacht, der diese Position auch spielen kann, ist verletzt. Und Marvin Spielmann, auch ein potenzieller Konkurrent, ist aussortiert worden. Zumindest gegen Lugano gabs also wenig Konkurrenz.

Wagner: «Ich spiele ja derzeit ohne Flügel»

Also: Nachhaken bei Wagner. «Dann gebe ich nochmals die Antwort, dass die Konkurrenz bei uns im Kader so ist, dass jeder um seine Einsatzzeiten fighten muss. Das macht Suki. Und dann bekommt er auch seine Einsatzzeiten.»

Kann man mit viel Fantasie so sehen, wenn man die Einsatzzeiten des vierfachen Meisters in den letzten vier Spielen aufzählt: Null Minuten gegen St. Gallen. Acht gegen GC. Null gegen den FCZ. Zehn nun gegen Lugano. Dann wird Wagner konkreter: «Ich spiele ja derzeit ohne Flügel. Dafür mit drei Stürmern. Und Suki ist Flügel», sagt der Coach. Doch was waren denn Meschack Elia und der (wirkungslose) Felix Mambimbi gegen Lugano? Nicht etwa Flügel? Sulejmani kann das doch auch. Wagner prägnant: «Klar kann er das auch. Er kann auch als Nummer acht spielen.»

Das Sulejmani-Rätsel. Es bleibt ungelöst.

Der Serbe lamentiert nicht. Er nimmt seine unbefriedigende Situation mit totaler Professionalität hin, seine Körpersprache gibt keinen Anlass zu Kritik. Und heute gegen Servette? Weil Ngamaleu zurück ist, wird Wagner Sulejmani wohl wieder die ungeliebte Rolle des Bankdrückers zuteilen. Wie gehabt.

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