Spätestens seit seinem Siegtor gegen YB letzten Sonntag und seinem herzzerreissenden Jubel ist Willy Gnonto bei den FCZ-Fans der Grösste. «Ich war so emotional, so glücklich. Für meine Familie, fürs Team, für die Fans und für mich. Es war ein Moment der Befreiung.»
Drei Wochen zuvor ist seine Gemütslage nach dem Sieg gegen Servette eine andere. Gnonto weint, weil er in der zweiten Halbzeit ein- und nach dürftiger Leistung wieder ausgewechselt wurde. «Ich war sehr unzufrieden mit meiner Leistung und deshalb betrübt.» Trainer André Breitenreiter und seine Teamkollegen trösten ihn noch auf dem Platz. Man merkt: Alle mögen den 18-jährigen Willy.
Alessio Besio (St. Gallen), 18.3.04; 14 Einsätze
Rogerio Nyakossi (Servette), 13.1.04; 3 Einsätze
Willy Gnonto (Zürich), 5.11.03; 14 Einsätze
Noah Rupp (Luzern), 13.8.03; 3 Einsätze
Karim Sow (Lausanne), 22.5.03: 7 Einsätze
Jean N guessan (Lausanne), 17.4.03: 10 Einsätze
Alvyn Sanches (Lausanne), 12.2.03: 5 Einsätze
Nikolas Muci (Lugano), 8.2.03; 2 Einsätze
Alessio Besio (St. Gallen), 18.3.04; 14 Einsätze
Rogerio Nyakossi (Servette), 13.1.04; 3 Einsätze
Willy Gnonto (Zürich), 5.11.03; 14 Einsätze
Noah Rupp (Luzern), 13.8.03; 3 Einsätze
Karim Sow (Lausanne), 22.5.03: 7 Einsätze
Jean N guessan (Lausanne), 17.4.03: 10 Einsätze
Alvyn Sanches (Lausanne), 12.2.03: 5 Einsätze
Nikolas Muci (Lugano), 8.2.03; 2 Einsätze
220 Kilometer für ein Training
16 ist er, als er im Sommer 2020 von Inter zum FCZ stösst. Der Wechsel sorgt für Aufsehen – vor allem in Italien. Denn Gnonto ist nicht irgendein Nachwuchskicker, er ist italienischer U-Nationalspieler und gilt als vielversprechendstes Sturmtalent im Inter-Nachwuchs, wo er zeitweise bereits mit der ersten Mannschaft trainiert. Normalerweise wechseln Talente wie er von der Super League in die Serie A, nicht umgekehrt.
«Meine Familie und ich dachten, dass dieser Wechsel für mich und meine Entwicklung das Beste ist. Mittlerweile wissen wir, dass es der richtige Schritt war», sagt Gnonto, der von seinen Eltern nach Zürich begleitet wurde. Der Start ist nicht einfach. «Alles war neu, die Mannschaft, die Kultur, die Stadt, die Sprache», sagt er. Längst haben sich die Gnontos in Zürich aber zurechtgefunden. «Wir fühlen uns alle sehr wohl. Mein Vater hat hier Arbeit gefunden, meiner Mutter gehts gut, mir auch.»
Sein Papi arbeitete in einer Textilfabrik, seine Mami als Kellnerin
Willy ist in Baveno in der Provinz Verbania geboren. Seine Eltern sind in den 90ern aus der Elfenbeinküste an den Lago Maggiore ausgewandert. Zuhause wird Französisch geredet. Seine Mutter, die als Kellnerin in einem Hotel arbeitet, kocht mal italienisch, mal afrikanisch. Papi Boris arbeitet in einer Textilfabrik. «Er war der erste, der in mir das Potential als Fussballer gesehen hat», sagt Willy und lacht. «Er hat mich in den Fussballklub geschickt, da war ich gerade mal vier.» Bald landet der Hochbegabte, der Tag und Nacht vom FC Barcelona träumt, im Inter-Nachwuchs. Sein Vater fährt ihn zu Beginn die rund 110 Kilometer nach Mailand ins Training und zurück. «Zum Glück bin ich ein Einzelkind, sonst hätte er nicht so viel Zeit investieren können», sagt Gnonto.
«Mein Lieblingsfach im Liceo war Latein»
Zwei Jahre besucht Willy zudem das Liceo Classico (dt. Gymnasium), ehe der Aufwand zu gross wird und er in die Sportschule von Inter wechselt. Sein Lieblingsfach im Liceo? Gnonto schmunzelt und sagt: «Latein. In Mathematik war ich nicht so talentiert.» Dafür umso mehr im Fussball. Der grosse Messi-Fan wurde auch schon als Mini-Balotelli bezeichnet. Doch bis auf die Tatsache, dass beide afrikanischen Wurzeln haben, Stürmer sind und aus dem Inter-Nachwuchs kommen, gibts keine Gemeinsamkeiten. Gnonto käme es nicht in den Sinn, mit Dartpfeilen nach Junioren zu werfen. «Im Gegensatz zu ihm bin ich sehr ruhig. Ich spiele Fussball, bin zuhause und studiere. Basta.» Nächstes Jahr schliesst er die Schule ab, welche er online besucht, dann hat er die Matur im Sack.
«Ich bin vielleicht quasi fast 1,70 Meter gross»
Dass FCZ-Fans dank seines Siegtreffers gegen den Meister nun schon vom Meistertitel träumen, stört den Captain von Italiens U19 wenig. «Wir sind in Form, hatten gute Resultate. Aber wir sollten nicht zu weit nach vorne schauen und nicht gross träumen, sondern einfach weitermachen…»
Bleibt nur noch die Frage nach seiner Grösse. Von 1,64 bis 1,70 m kursiert alles im Internet. Gnonto lacht und meint: «Ich bin vielleicht quasi fast einen Meter 70 gross…» Klein, aber oho! Für die FCZ-Fans ist er zurzeit eh der Grösste.
Mehr zu Gnonto und dem FCZ-Höhenflug:
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |