«Unsere Mauer war sehr ärgerlich»
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YB-Trainer David Wagner:«Unsere Mauer war sehr ärgerlich»

Verlieren verboten für YB gegen den FCZ
Nach dem Rausch die harte Super-League-Realität

Die YB-Bilanz seit dem 16. Oktober ist grauenvoll: Nur ein Sieg aus acht Spielen. Zum Glück war Champions League und das Riesenspektakel, das davon ablenkte. Doch der FCZ kommt schnell genug.
Publiziert: 24.11.2021 um 12:05 Uhr
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Energie, Gier und Hunger, will YB-Coach David Wagner bei seinen Spielern nun sehen, wie hier bei Silvan Hefti, dem Man of the Match gegen Atalanta.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Alain Kunz

3:2 gegen Lausanne am 23. Oktober. Mit einem späten Fassnacht-Siegtreffer. Das war der einzige YB-Sieg seit der 6:0-Gala bei Servette Anfang Oktober. Lange, lange ist es her. Und es sind ganz YB-untypische Zahlen, die im Rausch des 3:3-Spektakels gegen das starke Atalanta Bergamo schnell untergehen.

Trainer David Wagner liess denn auch keine Gelegenheit aus, die Leistung seiner Mannschaft hochleben zu lassen. «Wir haben richtig gut gefightet. Zweimal nach einem Rückstand auf diesem Niveau zurückzukommen, das war fantastisch! Und wir haben wahnsinnig gut verteidigt. Man hat durch die Bank weg richtig gutes Niveau gesehen.»

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Das sind die YB-Noten zum Atalanta-Spiel: Guillaume Faivre, Note 5: Zwei sackstarke Paraden gegen Malinovskyi und Pasalic. Klar, sieht er beim 3:3 dämlich aus. Wie halt ein Goalie aussieht, der den Ball nicht kommen sieht. Und der deshalb nichts machen kann. Die nahe Ecke ist NICHT die Torwart-, sondern die Mauerecke.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Man of the match – und doch unvollendet

Er hörte nicht auf mit Superlativen, sah über die eklatanten Verteidigungsschwächen bei den drei Gegentoren mal grosszügig hinweg, so wie Silvan Heftis Foul an Pezzella, das dem Freistoss von Muriel zum 3:3 voranging. «Silvan hat ein Bombentor gemacht und eine richtig gute Leistung abgeliefert.» Keine Einwände. Aber auch die Leistung des «Man of the match» war wegen seiner kurzen Konzentrationsschwäche kurz vor Spielende unvollendet. Wie vieles bei YB.

Weshalb trotz allem die Enttäuschung überwiegen musste. Wagner: «Wir sind sicher auch ein bisschen enttäuscht. Aber am anderen Tag sind wir dann einen Ticken stolz.» Aber maximal zu Tagesbeginn. Danach muss die nüchterne Analyse überwiegen und der nationale Fokus auf den FCZ und der internationale auf Manchester United gerichtet sein, mit der kleinen YB-Chance, doch noch europäisch zu überwintern. Die Champions League wird mit dem Auftritt im Old Trafford vorbei sein. Aber es könnte im Frühling in der Europa League weitergehen. Wie? Ganz einfach: YB muss gewinnen und Atalanta zu Hause gegen Villarreal gewinnen. Bei allen anderen Resultaten ist YB ausgeschieden.

«YB ist noch nicht ausgeschieden, das ist ein Fortschritt»
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Alain Kunz nach dem Remis:«YB ist noch nicht ausgeschieden, das ist ein Fortschritt»

Die Anspielung auf das Theater der Träume

«Sollte Atalanta seinen Job im letzten Spiel nicht machen, gilt es für uns dazu sein», legt Wagner die Ausgangslage dar. «Es ist ein letztes Spiel, bei dem wir nicht einfach einen Ausflug machen. Es geht noch um etwas. Das Stadion heisst Theatre of Dreams. Der Funken ist klein. Aber wir werden ganz arg daran arbeiten, diesen Funken grösser zu machen.»

Doch zuvor gehts gegen den FCZ. Das Spiel zwischen dem Vierten und dem Ersten mit einer Netto-Punkte-Differenz von sechs. Weshalb es wie schon am Dienstag für YB heisst: Verlieren verboten! Wagner: «Wir haben noch sieben richtig grosse Spiele vor uns. Es liegt an uns, das Ganze mit positiver Energie, mit Teamspirit, mit Hunger und Gier zu füllen. Da haben wir einen richtig guten ersten Schritt getan. Jetzt ist Spitzenkampf und wir haben nicht gesagt, wir wollen das nur einmal machen, wir wollen es durchziehen bis Weihnachten.»

Wir dürfen gespannt sein und stellen zum Schluss positiv fest: YB war bei der ersten Champions League-Teilnahme 2018 vor der letzten Runde bereits ausgeschieden und sieglos, hatte nur einen Punkt. Jetzt sind es vier und man ist noch nicht ganz draussen. Ein Fortschritt also.

«Das Foul vor dem Ausgleich nervt mich sehr»
1:30
Hefti nach dem Atalanta-Spiel:«Das Foul vor dem Ausgleich nervt mich sehr»
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Der absolute Wahnsinn! YB führt wenige Minuten vor Schluss, spielt dann aber 3:3 Unentschieden.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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