Angriff auf Angriff brandet gegen das Tor von FCZ-Keeper Yanick Brecher. Wesleys Abschluss ist stark, doch Brechers Parade ist noch besser. Karlen: Aussennetz! Tosetti aus 20 Metern aus der Drehung: Brecher fantastisch. Karlen mit dem Kopf: drüber. Und die Zeit läuft und läuft.
Man spürt es: Es ist einer jener Tage, an denen das Runde einfach nicht ins Eckige will. Und so rettet sich der FCZ in bester Winkelried-Manier über die Ziellinie. Trotz zwanzig Minuten in Unterzahl.
Verdient? Müssig, darüber zu diskutieren. Jedes Team hat seine Halbzeit. Dem FCZ gehört die erste. Und da machen die Gäste eben ihr Tor, als Boranijasevic flankt, Dzemaili köpfelt und Guerrero geistesgegenwärtiger ist als Sion-Keeper Fickentscher. Die Walliser ihrerseits bringen das Ding auch nach einem Wechsel von der total ungewohnten Dreier- auf die Viererkette nicht rein. Und so bleibt die Heimbilanz von Paolo Tramezzani unfassbar miserabel: 16 Spiele in seinen drei Amtszeiten, ein einziger Sieg.
Und die Unkonstanz ist der ständige Begleiter: Niederlage, Sieg, Niederlage, Sieg, Niederlage. Folgt nun gegen St. Gallen wieder ein Sieg? Jan Bamert: «Wir wären froh, wenn wir mal zwei, drei Siege aneinanderreihen könnten ...»
Dzemaili lobt Teamgeist
Ganz anders die Stimmungslage beim FCZ. Dort löst der Blick auf die Tabelle pure Freude aus. Was die Fans auch zehn Minuten nach Spielschluss immer noch so feiern, wie wenn das Spiel noch im Gange wäre. «Ich denke, niemand hatte erwartet, dass wir nach 14 Runden Erster sind», sagt Routinier Blerim Dzemaili. «Es macht Spass mit dieser Mannschaft. Der Teamgeist ist derzeit sehr gross.» Was auch die zweite Halbzeit gezeigt habe, als man mit Haut und Haar verteidigt hat. «Wir haben in den letzten sechs Spielen vierzehn Punkte gemacht. Das ist sehr viel. Und wir spielen dabei attraktiven Fussball.»
Und so grüsst der FCZ wieder von zuoberst. Das war zuletzt in Runde sechs der Fall. Garantiert ist: Wegen der Verschiebung des Spitzenkampfs zwischen YB und Basel bleibt das auch nach den morgigen Spielen und damit die ganze Woche über so. Kann dieser FCZ gar Meister werden? «Es ist noch nicht mal die Hälfte der Saison gespielt», sagt Fidan Aliti. Also solle man es tunlichst unterlassen, dieses Wort in den Mund zu nehmen.
Ein Wort noch zum Schiri. Der heisst Luca Piccolo. Das ist deshalb speziell, weil der Tessiner nach den beiden krassen Fehlentscheiden im Spiel St. Gallen gegen Servette eine Super-League-Denkpause verordnet erhalten hatte. Diese dauerte nicht mal vier Wochen. Piccolo macht seine Sache ordentlich. Die beiden Gelben gegen Boranjisavic und Wesley sind nicht zwingend. Dafür hätte Doumbia unbedingt einen Karton sehen müssen (42.). Die heisseren Entscheidungen waren aber allesamt korrekt. So ist auch die gelbrote Karte gegen Krasniqi völlig unbestritten.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |