Dass Philipp Studhalter (45), Ex-Präsident des FC Luzern, als neuer Präsident und damit zum Nachfolger von Heinrich Schifferle (der zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde) der Swiss Football League (SFL) gewählt werden würde, schien vor der Wahl Formsache. Das bewahrheitete sich. Der Ex-Spitzenruderer erhielt 15 (von 20) Stimmen. Die Gegenkandidaten Werner Baumgartner (SC Kriens) vier und Thomas Grimm (FC Schaffhausen) eine. Ein aufgestellter Studhalter über das Programm eines Bosses, der fortan wie ein VR-Präsident wirken wird, also primär strategisch und als Kontrollorgan: «Wir wollen mehr Austausch mit den Klubs, unsere Wettbewerbe attraktivieren, eine Lagebeurteilung vornehmen als Basis für Reformen, welche auch die Klubs wollen, gerade in Sachen Modus. Und das leidige Thema Gewalt in den Griff kriegen.» Der Mann ist gefordert!
«Klubs haben halt anders entscheiden»
Das war am Freitag auch Claudius Schäfer, CEO der SFL, denn von diesem Zeitpunkt an lief an der GV vieles aus dem Ruder. Erst wird die von der Liga portierte Frau, Ex-Nationalspielerin Kathrin Lehmann, nicht als unabhängige Person ins Komitee gewählt, sondern der von GC ins Rennen geschickte Urs Egger. Womit das Komitee unverändert und wie schon immer ein frauenloser Männerzirkel bleibt. «Die Klubs haben halt anders entscheiden», sagte Studhalter trocken.
Der nächste Knall erfolgt gegen Ende der vierstündigen Sitzung, als es um die Wahl der Komiteemitglieder geht. Derweil Wanja Greuel (YB) und Matthias Hüppi (St. Gallen) diskussionslos bestätigt werden, scheitern zwei Bisherige: Saurier Ancillo Canepa (FCZ) sowie Jeff Collet (Xamax). Aber auch Stefan Wolf (Luzern) deutlich. Stattdessen schaffts Basel-Zampano David Degen.
Canepa und Collet rausgeworfen
Vor allem die Nichtwahl von Canepa überrascht. Klar: Er hatte Andeutungen gemacht, er überlege sich einen Austieg. Aber am Ende votierten die Klubs einerseits für einen Neuanfang und andrerseits warfen sie mit Canepa und Collet zwei nicht immer stromlinenförmig agierende Vertreter raus. Studhalter zu Abwahl des FCZ-Besitzers: «Das sahen wir nicht kommen, haben es aber zu akzeptieren.»
FCZ-Präsident Ancillo Canepa äussert sich auf der Vereinshomepage wie folgt zur verpassten Wiederwahl ins SFL-Komitee: «Nach dem Rücktritt von Präsident Heinrich Schifferle und dem damit verbunden Knowhow-Verlust habe ich mich trotz bereits 13-jähriger Mitgliedschaft im Komitee der Swiss Football League entschlossen, mich für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stellen. Wer sich einer Wahl stellt, muss akzeptieren, wenn er nicht gewählt wird. Ich habe das Abstimmungs-Ergebnis auch mit einem lachenden Auge zur Kenntnis genommen. Die Arbeit im Komitee, verbunden mit den verschiedenen weiteren Aufgaben, die ich für die Liga übernommen habe, war sehr zeitintensiv. Deshalb werde ich die nun frei werdende Kapazität wieder vermehrt dem FCZ widmen können. Ich wünsche dem neu zusammengesetzten Komitee weiterhin viel Glück und Erfolg.»
FCZ-Präsident Ancillo Canepa äussert sich auf der Vereinshomepage wie folgt zur verpassten Wiederwahl ins SFL-Komitee: «Nach dem Rücktritt von Präsident Heinrich Schifferle und dem damit verbunden Knowhow-Verlust habe ich mich trotz bereits 13-jähriger Mitgliedschaft im Komitee der Swiss Football League entschlossen, mich für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stellen. Wer sich einer Wahl stellt, muss akzeptieren, wenn er nicht gewählt wird. Ich habe das Abstimmungs-Ergebnis auch mit einem lachenden Auge zur Kenntnis genommen. Die Arbeit im Komitee, verbunden mit den verschiedenen weiteren Aufgaben, die ich für die Liga übernommen habe, war sehr zeitintensiv. Deshalb werde ich die nun frei werdende Kapazität wieder vermehrt dem FCZ widmen können. Ich wünsche dem neu zusammengesetzten Komitee weiterhin viel Glück und Erfolg.»
Und dann steht das Thema Sicherheit an, das an der GV auch viel Zeit frass – notgedrungen. Da ist zum einen die von der Liga selber angestossene Diskussion über die Schliessung der Gästesektoren. Eine Lösung, die von den Klubs abgelehnt wird. Allerdings stehen die offiziellen Ergebnisse einer Vernehmlassung noch aus, welche die Liga bei Klubs und Fanvertretern in Auftrag gegeben hat.
Schäfer: «Sassen immer im Boot»
Weshalb die personalisierten Tickets viel mehr zu reden gaben. Spätestens, als die Bombe am Ende der GV platzt, wonach die kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren einstimmig empfehlen, diese einzuführen. Die Liga hatte das wohl kommen sehen. War deshalb vom Umstand nicht überrascht. Aber sehr wohl vom Zeitpunkt».
Das sagt auch Schäfer. «Wir sassen immer im Boot, haben eine Taskforce mit allen Beteiligten ins Leben gerufen, die auch Anfang Dezember zusammenkommt, um Vor- und Nachteile von Massnahmen abzuwägen. Weshalb mich der Zeitpunkt überrascht. Aber eben: Es ist eine Empfehlung der Polizei- und Justizdirektoren.» Und bevor die Bewilligungsbehörde über diese Empfehlung berät, kommt auch die Taskforce nochmals zusammen. Und dann können sich Liga und KKJPD ja nochmals austauschen. Auch um Überraschungen zu vermeiden.
Mehr zur Super League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |