Fans planen den Aufstand
Alpstaeg will beim FCL alle entlassen

Am 3. November kommts beim FC Luzern zum Showdown. Dann droht an der ausserordentlichen Generalversammlung der totale Führungs-Umsturz. Die Fans wollen sich das nicht gefallen lassen – sie gehen auf die Barrikade.
Publiziert: 14.10.2022 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2022 um 16:06 Uhr
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Am 3. November droht an der ausserordentlichen Generalversammlung der totale Umsturz.
Foto: PIUS KOLLER
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Der Streit auf höchster Stufe beim FC Luzern geht in die nächste Runde. Am 3. November kommts, wie von Blick angekündigt, zu einer ausserordentlichen Generalversammlung der FCL Holding AG. Das bestätigt nun auch der FC Luzern.

Die ausserordentliche GV findet nach der am gleichen Abend angesetzten ordentlichen GV der FC Luzern-Innerschweiz AG (FCLI) in der Business Lounge der Swissporarena statt. Und da werden zur späten Stunde die Fetzen fliegen. Denn die Traktandenliste hat es in sich.

Darin enthalten ist der Punkt: «Abberufung des Verwaltungsrats». Heisst: Es droht die Abwahl des gesamten Verwaltungsrates um Präsident Stefan Wolf. In einem weiteren Traktandum soll es dann um die Wahl eines neuen Verwaltungsrates gehen. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, soll dieser künftig nur noch aus Bernhard Alpstaeg bestehen.

Die ordentliche GV der FCLI dürfte damit zu einer Farce verkommen. Denn schliesslich sitzen in jenem Verwaltungsrat dieselben Personen, die wenig später durch Alpstaeg höchstpersönlich abgewählt werden sollen.

Auf Blick-Anfrage will sich Alpstaeg nicht zum drohenden Knall und seinen Plänen äussern. Und: Passend zur wirren Situation beim FCL lässt er gar offen, ob er dann an besagtem 3. November persönlich erscheine.

Alpstaeg hätte freie Bahn

Setzt sich Alpstaeg tatsächlich durch, hätte er auch auf operativer Stufe das alleinige Sagen. Und er könnte die Geschäftsleitung inklusive Sportchef nach seinem Gusto zusammensetzen sowie über weitere Mitarbeiter frei entscheiden.

Zuletzt hatte Alpstaeg im SonntagsBlick-Interview mit vernichtenden Aussagen für Aufsehen gesorgt. An Sportchef Meyer und Präsident Wolf liess er kein gutes Haar: «Sie sind zu wenig demütig, zu wenig aktiv, zu wenig bescheiden. Sie müssen lernen, zu arbeiten.» Die Kritisierten schweigen seit geraumer Zeit, wissen aber den Rest der Führung sowie die Fans klar hinter sich.

Klar ist: Bei einem Total-Umsturz müsste Alpstaeg rasch einen neuen Plan auftischen. Als Erstes würde er wohl Daniel Schrecker – seinen Schwiegersohn in spe – zurückholen, den die aktuelle Führung vorübergehend freigestellt hat. Er war bis zu seinem Rausschmiss beim FCL unter anderem als «Innovationsmanager» tätig.

Was für eine Rolle Alpstaeg für Schrecker bereit hätte, ist völlig offen. Die Frage, ob er ihn als kommenden Sportchef beim FCL sehe, verneinte der Swissporpatron im SonntagsBlick zunächst: «Nein. Er ist zwar fussballaffin, aber als Sportchef sehe ich ihn nicht.»

Eine genauere Vorstellung hat Alpstaeg, wenn es um seine Tochter Giulia geht. Er sieht sie beim FCL in einer leitenden Funktion: «Wenn sie sagt: ‹Papa, ich will das machen›, dann finden wir einen Weg. Aber zuerst muss sie sich bei Swisspor und unseren 40 Fabriken einarbeiten. Ich traue ihr aber zu, Präsidentin zu werden. Wenn der FCL zur Ruhe gekommen ist.» Doch davon ist der Klub aktuell weit entfernt.

«Der Widerstand beginnt»

Alpstaegs Alleingang könnte sich verheerend auf die Unterstützung von Sponsoren, Gönnern und Fans auswirken. Viele drohen, in einem solchen Szenario dem Klub den Rücken zu kehren. Derzeit macht ein Schreiben von Luzern-Fans die Runde, die nach mehreren Spruchbändern in den Stadien sowie in der Stadt zum Aufstand aufrufen.

Die Fans sollen am 3. November an der a.o. GV Präsenz zeigen: «Der Widerstand beginnt, macht euch bereit!» Und weiter: «Jetzt heisst es zusammenstehen. Mobilisieren. Jeder der den FCL im Herzen trägt, steht jetzt in der Pflicht, sich bemerkbar zu machen!», heisst es in der Mitteilung.

Eine Aktion, die stark an die Zeiten beim FC Basel unter Bernhard Burgener erinnert. Damals machten die Fans über Monate Stimmung gegen den Präsidenten und forderten ihn zum sofortigen Rücktritt auf. Auch sie marschierten in grosser Zahl vor dem Joggeli auf. Letztlich mit Erfolg.

Nun versuchen die Luzerner Anhänger das Gleiche. Erfolgreich oder nicht – sicher ist: Beim FC Luzern bahnt sich ein Riesenknall an, der in der Innerschweiz keinen Stein mehr auf dem anderen lassen wird.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
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14
7
26
2
FC Basel
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14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
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BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
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16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
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15
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FC Winterthur
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11
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Grasshopper Club Zürich
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