Die Noten zur 31. Runde der Super League
Zwei FCB-Stars fallen trotz Sieg ab – ein Team mit 10 Ungenügenden

Die nächste Super-League-Runde ist durch und die Halbierung der Liga rückt immer näher. Beim wem flatterten im drittletzten Spiel davor die Nerven? Und wer hat besonders überzeugt? Hier kommen die Noten der 31. Super-League-Runde.
Publiziert: 07.04.2025 um 08:29 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2025 um 09:29 Uhr
1/10
Beim FC Sion fällt ein Akteur besonders ab.
Foto: keystone-sda.ch

Lausanne – Sion 2:0

Das Stade de la Tuilière ist an diesem Samstag mit über 9000 Zuschauern gut gefüllt. Doch diese Fans müssen sich durchaus lange in Geduld üben, bis sie endlich jubeln dürfen. Lausanne-Sport ist zwar über weite Strecken der Partie dominant, kann Sion aber lange nicht wirklich in Bedrängnis bringen. Erst kurz vor Schluss klappt es – dank der Kaltschnäuzigkeit von Diabaté, der mit seinem einzigen Schuss im Spiel das erste Tor erzielte, sowie dem Elan von Okou, der einen Assist und ein Tor beisteuert. Auf Sions Seite läuft offensiv kaum etwas. Ein technischer Fehler von Berdayes hindert die Walliser daran, sich beim Stand von 0:0 eine Hundertprozentige herauszuspielen.

Sion kassiert zwei Flipper-Tore in der Nachspielzeit
3:38
Lausanne – FC Sion 2:0:Sion kassiert zwei Flipper-Tore in der Nachspielzeit

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Notenschlüssel

6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar

6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar

Winterthur – Zürich 0:0

Es ist ein enges Duell auf der Schützenwiese: Wer ist schlechter, der Rasen oder die Qualität des Spiels? Am Ende einigen sich Untergrund und Spieler auf ein Unentschieden. Der FC Winterthur und der FC Zürich liefern sich über weite Strecken eine Begegnung, die auf tiefstem Niveau stattfindet. Schwierig darum, einzelne Spieler hervorzuheben. Beim FCZ enttäuscht die gesamte Offensive. Vielleicht mit Ausnahme von Steven Zuber, dem wenigstens anzumerken ist, dass er das Spiel gewinnen möchte. Der Rest des Teams ist so uninspiriert, als wüssten die Spieler nicht, dass sie sich plötzlich wieder mitten im Strichkampf befinden. Positiv ist immerhin, dass mit David Vujevic ein 18-jähriger Innenverteidiger sein Debüt gibt und dabei gut aussieht.

Wobei das vielleicht auch daran liegt, dass die Winterthurer Offensive praktisch gar nicht stattfindet. Und doch hätten Alexandre Jankewitz und Nishan Burkart die Chance, dieses Spiel zu entscheiden. Goalie Stefanos Kapino hält die eine Chance, die Zuber hat. Und Luca Zuffi ist der ruhende Pol, den diese Mannschaft so sehr nötig hat. Ansonsten ist da einfach viel Wille und wenig Klasse zu sehen. Trotz den vier Punkten aus den letzten beiden Spielen wird der Liga-Erhalt eine Herkulesaufgabe.

Nach Chouiar-Seitfallzieher scheitert Zuber an Kapino
3:59
Winterthur – FCZ 0:0:Nach Chouiar-Seitfallzieher scheitert Zuber an Kapino

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YB – Yverdon 1:1

Es ist eine gut gewollte 6, die YB-Goalie Marvin Keller erhält. Der Schlussmann hat sich diese mit brutal wichtigen Paraden verdient. Erstens vereitelt er in der ersten Hälfte die Grosschance von Yverdons Varol Tasar, der zu diesem Zeitpunkt das 2:0 hätte erzielen können (oder müssen). Zweitens pariert er den Elfmeter von Mauro Rodrigues in der zweiten Halbzeit und drittens packt er gegen Yverdons Magnus Grödem in der zweiten Hälfte einen Super-Reflex aus und hält YB ohne jede Frage einen Punkt gegen Yverdon fest. Da Keller der einzige Berner ist, der überzeugt, fallen die restlichen Noten entsprechend aus. Die Offensive ist ein laues Lüftchen. Fassnacht rettet sich nur auf die 4, weil er das 1:1 macht – sonst kommt vom einstigen Nati-Stürmer praktisch nichts.

Bei Yverdon verpasst der bis dahin sehr gut aufgelegte Fodé Sylla eine bessere – oder sogar die Bestnote, weil er das verlassene Tor aus vier Metern nicht trifft und damit eine der unzähligen guten Yverdon-Chance versemmelt. Unfassbar! Nur er weiss, wie er es geschafft hat, diesen Schuss an den Pfosten statt ins Tor zu setzen.

Sylla vergibt hier die Mega-Chance für Yverdon
3:45
YB – Yverdon 1:1:Sylla vergibt hier die Mega-Chance für Yverdon

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St. Gallen – Servette 1:0

Pas mal, was Servette-Goalie Joel Mall in der ersten Halbzeit zeigt. Zweimal pariert er stark gegen Geubbels, hinterher spricht er davon, dass man «viel zu viele Chancen» zugelassen habe. Hätten die Espen nicht gesündigt, das Spiel wäre früher entschieden gewesen. Bester Mann auf dem Feld ist Chadrac Akolo, der den Siegtreffer wunderbar vorbereitet und hinten hilf. Auch Captain Lukas Görtler überzeugt. Mit gutem Auge und starkem Zweikampfverhalten. Dafür gibts gar Lob von Mall, der sich Görtlers Aggressivität für seine eigene Mannschaft gewünscht hätte. Die wirkt phasenweise so lethargisch wie der Trainer an der Seitenlinie, Thomas Häberli. Erst gegen Ende der Partie taut der Innerschweizer etwas auf, unter anderem treibt ihn das Zeitspiel von Mambimbi auf die Palme. Von Schiri Fedayi San, der jederzeit Herr der Lage ist, gibts dafür Gelb und auch gleich noch einen kleinen Schubser. Damit niemand vergisst, wer der Chef auf dem Rasen ist.

Daschner lässt die St. Galler weiter hoffen
3:05
St. Gallen – Servette 1:0:Daschner lässt die St. Galler weiter hoffen

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Basel – Lugano 2:0

Was hat sich Fabio Celestini Ende Februar nach dem Gastspiel in St. Gallen anhören müssen, als er Xherdan Shaqiri eine Viertelstunde vor Schluss vom Platz holte und anschliessend einen 2:0-Vorsprung vergeigte. Gegen Lugano holt der FCB-Trainer seinen Topskorer nach einem guten Auftritt erst in den Schlussminuten vom Platz. Wieder führen die Basler 2:0 – dieses Mal allerdings gerade wegen seines Wechsels. An beiden Toren hat Joker Anton Kade seine Füsse im Spiel, das zweite Tor erzielt mit Soticek ebenfalls ein Spieler von der Bank. Doch auch mehrere FCB-Startspieler überzeugen – Metinho, Nicolas Vouilloz oder Dominik Schmid, der eine Viertelstunde vor Schluss einen Cimignani-Abschluss von der Linie kratzt. Die Gäste aus dem Tessin liefern dagegen einen schwachen Auftritt ab. Gleich sieben Luganesi fallen durch.

Matchwinner Shaqiri fällt nach Tor über die Bande
3:33
Basel – Lugano 2:0:Matchwinner Shaqiri fällt nach Tor über die Bande

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GC – Luzern 3:1

GC meldet sich zwei Runden vor dem Ende der Qualifikation mit einem überzeugenden 3:1 zurück. Für einmal machen die Zürcher und ihr Coach Tomas Oral taktisch (fast) alles richtig: «Wir haben Luzern gestresst und genervt.» Einer hat die Stresshormon-Produktion beim Super-League-Vierten Luzern exponentiell angehoben: der französische GC-Solo-Unterhalter Adama Bojang. Mit seiner ersten Tor-Triplette auf Profi-Level hat sich der 20-Jährige eine glatte Sechs verdient. «Für mich ist das ein grosser Schritt» – der Matchwinner meint nicht die Blick-Bestnote, sondern seinen innerhalb von 58 Minuten verdoppelten Liga-Output. Mit einem weiteren überzeugenden Auftritt fällt die Bayern-Leihgabe Nestory Irankunda auf: Power, Speed und ein gutes Auge.

Beim konfusen FC Luzern zeigt der Dreifach-Wechsel in der 33. Minute auf, wie viel beim Gast im Letzigrund im Argen liegt. Der taktische Stromstoss von Coach Mario Frick verpufft rasch wieder. Das 1:1 hält knapp 60 Sekunden, weil Joker Ciganiks keinen wesentlich besseren Eindruck macht als die früh ausgewechselte Stammkraft Bung Meng Freimann. Dieses Duo, Levin Winkler und Severin Ottiger stehen mit Namen für das FCL-Prädikat ungenügend. Ein verschenkter Tag - die Einschätzung des Innerschweizer Totalausfalls in Kurzform.

Bojang-Show überfordert Luzerner Abwehr
3:41
GC – Luzern 3:1:Bojang-Show überfordert Luzerner Abwehr

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
31
31
55
2
Servette FC
Servette FC
31
8
51
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
31
11
50
4
FC Luzern
FC Luzern
31
6
48
5
FC Lugano
FC Lugano
31
3
48
6
FC Zürich
FC Zürich
31
1
47
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
31
7
44
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
31
2
43
9
FC Sion
FC Sion
31
-9
35
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
31
-18
33
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
31
-11
30
12
FC Winterthur
FC Winterthur
31
-31
24
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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