Das Spiel
Nach einer schwierigen Vorrunde sicherte sich YB zuletzt vier Siege in Folge, spielte sich damit bis auf den dritten Tabellenrang vor und durfte wieder Meister-Ambitionen anmelden. Der Berner Express wird nun von Yverdon gestoppt. Gegen die Waadtländer rettet das Team von Giorgio Contini ein Unentschieden über die Zeit.
Praktisch aus dem Nichts bringt Fodé Sylla Yverdon bereits nach zehn Minuten in Führung. Es ist der erste Treffer im Yverdon-Trikot und somit das erste Profi-Tor für den 18-jährigen Leihspieler, der bisher für seine Stamm-Mannschaft Lens nur für das B-Team in der 5. Liga Frankreichs spielte. YB-Schlussmann Marvin Keller muss so erstmals seit zwei Monaten im Stadion Wankdorf mal wieder hinter sich greifen. Den letzten Gegentreffer zu Hause kassierten die Berner Anfang Februar beim 5:1-Sieg gegen Sion.
YB wirkt nach dem 0:1 verunsichert, bei den Bernern passt nicht viel zusammen. So kann Yverdon die Führung kurz vor der Pause beinahe noch erhöhen. Varol Tasar kommt bei einem Konter von der Strafraumgrenze zum Abschluss, Keller ist dieses Mal jedoch zur Stelle.
YB fehlt lange die Kreativität, um gefährliche Chancen zu kreieren. Erst nach einer Stunde erlöst Christian Fassnacht das Heimteam mit seinem siebten Saisontor. In der Folge haben die Berner jedoch Glück, nicht erneut in den Rückstand zu geraten. Zunächst trifft Sylla nur den Pfosten (70.), wenig später scheitert Mauro Rodrigues nach einem Handspiel von Loris Benito auf der Strafraumlinie vom Elfmeterpunkt am stark parierenden Keller, der YB somit einen glücklichen Punkt festhält.
Die Tore
9. Minute, Fodé Sylla, 0:1. Tasar zieht nach einem schnell ausgeführten Yverdon-Freistoss alleine auf das YB-Tor los, Keller kann den Abschluss des Yverdon-Stürmers nur ungenügend nach vorne abwehren. Der Ball kommt so zu Sylla, der vom Fehler des YB-Torhüters profitiert und eiskalt in die rechte Ecke trifft.
60. Minute, Christian Fassnacht, 1:1. Bernardoni kann zunächst einen Abschluss des eingewechselten Itten auf der Linie klären. Der Ball springt jedoch genau vor die Füsse von Fassnacht. Der netzt den Nachschuss aus wenigen Metern per Volley in der linken Ecke ein – vorbei am Yverdon-Goalie, der am Boden liegt.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
YB-Goalie Marvin Keller: «Es war eher ein schwieriger Abend für uns. Wir hatten grosse Probleme. Unter dem Strich können wir nicht zufrieden sein. Wir hatten Mühe mit ihrem Pressing in der ersten Halbzeit, wir haben keine Lösung gefunden. Yverdon hat eine sehr gute Leistung gezeigt. Da muss ich ihnen gratulieren. Die haben uns vor Probleme gestellt. Wir nehmen den Punkt, bleiben cool und schauen weiter. Ich war beim Penalty auf dem Weg zur Ecke, zum Glück genügend spät, sodass ich die Beine noch dort hatte. Es war etwas Glück dabei, aber ich freue mich, dass es funktioniert hat.»
YB-Torschütze Christian Fassnacht: «Es ist nie selbstverständlich, zu treffen. Ich fühle mich momentan wohl. Ich habe mir hohe Ziele gesteckt, als ich zurückgekommen bin. Ich arbeite immer noch hart daran. Heute ist es jedoch ein schwacher Trost, denn die Leistung war zu wenig gut. Der Punkt heute tut weh. Es schmerzt sehr, wir wollten zu Hause dominant auftreten und das Spiel bestimmen. So eine erste Halbzeit zu zeigen, grenzt an eine Frechheit. Wir müssen in Zukunft besser auf solche Situationen reagieren. Yverdon hat uns das Leben schwer gemacht.»
Yverdon-Stürmer Varol Tasar: «Ich habe Freude daran, dass wir einen Punkt geholt haben. Ich bin aber traurig, dass es nicht drei Punkte sind. Wir haben die Chancen vorne einfach nicht gemacht. Ich habe lange kein Tor gemacht, wollte eines machen, es ist mir nicht gelungen. Wir nehmen den Punkt mit, den der kann am Ende viel wert sein.»
Der Beste
Da kanns nur einen geben: Marvin Keller hält in dieser Saison bereits den dritten Elfmeter (der schwach getreten ist) und acht Minuten vor Schluss pariert er gegen Grödem, der alleine vor dem Berner Tor auftaucht, weltklasse.
Der Schlechteste
Darian Males. Unsichtbar. Nach 45 Minuten nimmt ihn Contini raus.
Das gab zu reden
Loris Benito verschuldet etwas mehr als eine Viertelstunde vor Schluss mit einem Handspiel einen Elfer. Doch ist die Hand des Berner Captains wirklich im Sechzehner? Ein ganz enger Entscheid.
Die Schiris
Nico Gianforte leitet das Spiel in Bern, assistiert wird der Unparteiische von Susanne Küng und Noël Lötscher. Für seine Spielleitung erhält Gianforte die 3.
Die Fans
26 719 Zuschauer sind im Wankdorf. Unter ihnen auch ein ganz spezieller aus Schottland. Celtic-Fan Joshua, der nach seinem viralen Clip beim Champions-League-Spiel in Glasgow nun die Berner besucht, durfte sich das Spiel gegen Yverdon zu Gemüte führen.
So gehts weiter
YB bestreitet nächsten Sonntag (16.30 Uhr) das Auswärtsspiel in Luzern. Yverdon empfängt am Tag zuvor um 18 Uhr GC zum Keller-Duell.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 32 | 35 | 58 | |
2 | Servette FC | 32 | 8 | 52 | |
3 | FC Luzern | 32 | 11 | 51 | |
4 | BSC Young Boys | 32 | 6 | 50 | |
5 | FC Lugano | 32 | 3 | 49 | |
6 | FC Zürich | 32 | -3 | 47 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 32 | 6 | 44 | |
8 | FC St. Gallen | 32 | 2 | 44 | |
9 | FC Sion | 32 | -9 | 36 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 32 | -10 | 33 | |
11 | Yverdon Sport FC | 32 | -19 | 33 | |
12 | FC Winterthur | 32 | -30 | 27 |