Das Spiel
Zweiter gegen Achter tönt üblich nicht nach einer Partie mit besonderer Brisanz. Aber – Modus sei Dank – das St. Galler Heimspiel gegen Servette hat Showdown-Charakter. Die Espen sind zum Siegen verdammt, wollen sie die Chancen auf die Championship Group wahren. Und die Gäste aus Genf haben sich in der Spitzengruppe eingenistet. Wollen die Grenats im Titelrennen wirklich mitreden, sind Siege jetzt Pflicht.
Das Schöne an diesem Spiel: Man merkt es den Teams von Beginn weg an, dass sie den Ernst der Lage erkannt haben. Zuerst muss Zigi eine Servette-Chance mit dem Fuss parieren, dann scheitert wenige Sekunden danach Geubbels an Joël Mall. Die Gelegenheiten werden auch danach nicht weniger, die Effizienz allerdings auch nicht mehr.
Das ändert sich erst nach dem Seitenwechsel – und zwar blitzschnell: Keine drei Minuten sind gespielt, da schliesst Lukas Daschner einen herrlichen Espen-Vorstoss eiskalt zur Führung ab (48.). Die kalte Dusche verfehlt ihre Wirkung nicht. Servette ist so geschockt, dass St. Gallen die Partie alleine in den darauf folgenden fünf Minuten entscheiden könnte. Tut es aber nicht. So bleibt die Spannung die Konstante dieses Spiels. Allerdings ist Servette – und das ist doch einigermassen erstaunlich – kaum zu einer Schlussoffensive fähig. Die wichtigen Punkte aus diesem Showdown bleiben damit in der Ostschweiz.
Die Tore
48. Minute, Lukas Daschner, 1:0. Mit der Hacke übertölpelt Chadrac Akolo die Genfer Hintermannschaft. Lukas Daschner sagt Danke, schickt mit einer Körpertäuschung auch Servettes Schlussmann Mall in die falsche Ecke und trifft ohne Mühe zur Führung.
Der Beste
Chadrac Akolo. Noch im Februar ist der Torschützenkönig der letzten Saison weg vom Fenster, nun hält er die kleinen Hoffnungen der Espen auf einen Platz in der Championship Group am Leben. Guter Assist vor dem 1:0, arbeitet auch gegen hinten. Wie er den Ball am eigenen Strafraum klärt und gleichzeitig einen Konter einleitet, ist eine der Szenen des Spiels.
Der Schlechteste
Victory Beniangba. Der Servette-Stürmer, hat zwar einen legendären Gewinner-Namen. Gegen den FCSG aber ist er der Verlierer des Nachmittags. Kaum Szenen, wird frühzeitig ausgewechselt.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
FCSG-Captain Lukas Görtler: «In Luzern hat man in der zweiten Halbzeit nicht gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollen. Die nötige Energie haben wir heute auf dem Platz demonstriert. Es ist so bitter, wenn man gerade heute wieder sieht, was möglich wäre. Wir haben zu viele Niederlagen, die wir mit der Energie von heute hätten verhindern können.»
Das gab zu reden
Ab 2026 bekommt der Kybunpark einen neuen Namen: einer der Favoriten der Espen-Fans prangt auf einem Transparent. «Sitterstadion.» Macht Sinn, weil der Fluss vor dem Stadion vorbeifliesst. «Schützengarten» wäre vielleicht ebenfalls eine Option. Oder «Hüppi-Haus.»
Die Schiris
Fedayi San, seit Jahren einer der besten Super-Leauge-Schiris, hat das Geschehen zusammen mit seinen beiden Assistenten Leroy Hartmann und Venancius Antony immer im Griff. Er zeigt Gelb, wenns Gelb ist. Und bewahrt auch in hitzigen Situationen kühlen Kopf.
Die Fans
Obwohl der FCSG bis vor dem Servette-Spiel die formschwächste Equipe der letzten Wochen stellt, ist der Kybunpark ausverkauft. 18’410 Fans geniessen die Ostschweizer Nachmittagssonne.
So gehts weiter
Der FC St. Gallen trifft kommendes Wochenende auf das nächste Team aus der oberen Tabellenhälfte. Am Sonntag treten die Espen um 14.15 Uhr in Lugano an. Ebenfalls am nächsten Sonntag, aber erst um 16.30 Uhr, ist Servette zu Gast bei Rivale Sion.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 31 | 31 | 55 | |
2 | Servette FC | 31 | 8 | 51 | |
3 | BSC Young Boys | 31 | 11 | 50 | |
4 | FC Luzern | 31 | 6 | 48 | |
5 | FC Lugano | 31 | 3 | 48 | |
6 | FC Zürich | 31 | 1 | 47 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 31 | 7 | 44 | |
8 | FC St. Gallen | 31 | 2 | 43 | |
9 | FC Sion | 31 | -9 | 35 | |
10 | Yverdon Sport FC | 31 | -18 | 33 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 31 | -11 | 30 | |
12 | FC Winterthur | 31 | -31 | 24 |