Das Bild hat Symbolcharakter. Neymar humpelt, gestützt von zwei Freunden, durch ein Polizeikommissariat in Rio de Janeiro, wo er wegen seiner Social-Media-Replik auf die Vergewaltigungsvorwürfe des brasilianischen Models Najila Trindade aussagen muss.
Der Brasil-Superstar humpelt, weil er sich im Test gegen Katar einen Bänderriss im rechten Knöchel zugezogen hat. Was das Out für die Copa America im eigenen Land bedeutet.
Apropos Out: Dieses könnte ihm auch bei Paris Saint-Germain drohen, denn Trainer Thomas Tuchel will in der Kabine aufräumen und soll die Nase voll haben von den Eskapaden des Glamourboys. Zumal Neymar in Paris bloss die Hälfte aller Pflichtspiele bestritten hat. Den Rest fehlte er verletzt oder gesperrt.
Grosse Sponsoren verzichten auf Werbung
Neymar selber will laut der katalanischen Zeitung «Sport» auch weg aus Paris, weil er der Meinung sei, dort die Champions League nun doch nicht gewinnen zu können. Er wolle zurück zu seinen Kumpels Messi und Suarez bei Barcelona. Alles hänge nun von den PSG-Bossen ab, die vor zwei Jahren 222 Millionen Euro für den teuersten Fussballer aller Zeiten bezahlt hatten. Den umgekehrten Weg könnte Landsmann Philippe Couthino gehen.
Mittlerweile fällt der Vermarktungswert des Superstars ins Bodenlose: Laut dem International Centre for Sports Studies in Neuenburg sei dieser von 213 Millionen Euro im Januar 2019 auf 120 Millionen gesunken.
Nicht zuletzt, weil zum Beispiel Mastercard vorläufig keine Werbung mehr schaltet, in der Neymar zu sehen ist. Auch Nike will den weiteren Verlauf der Affäre «sehr genau verfolgen», wie der Sportartikelhersteller verlauten liess.
Dass der Exzentriker das Heimturnier in Brasilien verpasst und aufgrund seiner langen Verletzungspause möglicherweise nicht einmal zu den 50 Nominierten für den Ballon d’Or gehört, dürfte seinem Markenwert ebenfalls nicht zuträglich sein.