Nächster Aufreger im Fall «Neymar». Der brasilianische Superstar wurde am Donnerstag in Rio de Janeiro von der Polizei rund 100 Minuten lang verhört. Dies berichtet das Nachrichtenportal «G1». Der 27-Jährige erschien im Rollstuhl, machte einen niedergeschlagenen Eindruck. Er hatte sich beim Testspiel gegen Katar am Mittwoch einen Bänderriss im rechten Knöchel zugezogen.
Der Grund für die Vernehmen ist allerdings nicht die mutmassliche Vergewaltigung, die ihm das brasilianische Model Najila Trindade Mendes de Souza (26) vorwirft, sondern wegen Veröffentlichung intimer Privatfotos.
Der Fussball-Star hatte nämlich am vergangenen Sonntag auf seine Weise auf den Vergewaltigungs-Vorwurf reagiert. Er veröffentlichte den Chat-Verlauf mit Mendes de Souza auf Instagram. In dem mehrminütigen Video sagte er: «Ich bin in eine Falle getappt. Was passiert ist, ist eine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau. Innerhalb von vier Wänden, wie bei jedem Pärchen.»
Zusätzlich postete er ungeniert ganze Chatverläufe mit der 26-Jährigen. Darin enthalten sind auch anzügliche Fotos, weshalb der Kicker nun zur Polizei antraben musste. Der Vorwurf: Verstoss gegen das Recht auf Privatsphäre.
Und Neymar droht sogar noch mehr Ungemach. Die spanische Sportzeitung «As» berichtet von einer belastenden Sprachnachricht, die Mendes de Souza an Neymar geschickt haben soll: «Neymar, du weisst sehr gut, was passiert ist, und den Zustand, in dem du im Hotel angekommen bist. Du hast vielleicht die besten Anwälte engagiert, aber die Wahrheit ist nicht auf deiner Seite. Ich bin diejenige, die die Wahrheit sagt, und ich werde fordern, einen Anti-Doping-Test durchzuführen, um zu sehen, ob du an diesem Tag nicht unter Drogen standest.»
Es ist die jüngste Entwicklung in einer immer diffuseren Geschichte. Am vergangenen Mittwoch hatte sich Mendes de Souza in einem TV-Interview zum ersten Mal öffentlich über ihren schweren Vorwurf geäussert. Neymar habe sie am 15. Mai im Hotel Sofitel Paris Arc Du Triomphe geschlagen und zum Sex gezwungen.
Sponsoren springen ab
Tags darauf veröffentlicht die Fernsehstation «TV Record» ein Video, auf dem der Brasil-Superstar und Mendes de Souza in der besagten Nacht zu sehen sein sollen. Geht es zunächst friedlich zu und her, ist plötzlich zu hören, wie das Model den Fussballer anschreit: «Ich werde weitermachen, weil du mich gestern verprügelt hast.» Und dann schlägt das vermeintliche Opfer auf Neymar ein. Danach verschwinden beide aus der Perspektive. Was zuvor oder später passierte, ist nicht zu erkennen.
Unterdessen äussern Neymars Sponsoren Besorgnis über die Geschehnisse. Gemäss «Telegraph» hat das Kreditkartenunternehmen Mastercard jegliche Werbung, in der Neymar vorkommt, bis auf Weiteres suspendeiert. Man warte darauf, dass sich die Situation «klärt». So weit ist Sportartikelhersteller Nike noch nicht, in einem Statement geben die US-Amerikaner aber an, «sehr beunruhigt» über die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Neymar zu sein.
Es wird mit Sicherheit nicht die letzte Entwicklung im Fall «Neymar» gewesen sein. (red)