Neymar-Anklägerin bricht in Tränen aus
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Bei TV-Interview:Neymar-Anklägerin bricht in Tränen aus

Ausraster, Pöbeleien, Partys
Die grosse Skandal-Akte von Neymar

Brasilien wendet sich von Superstar Neymar ab. Auch die Altstars Pelé und Zico kritisieren den einstigen Wunderknaben, den Trainerlegende René Simões schon vor Jahren als «Monster» bezeichnete.
Publiziert: 13.06.2019 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2019 um 10:26 Uhr
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Neymar verlässt die Polizeistation in Rio de Janeiro nach seiner Anhörung wegen der Vergewaltigungsvorwürfen.
Foto: AFP
Martin Arn

Najila Trindade (26) heisst die Frau, die Brasil-Superstar vorwirft, sie im Mai in einem Pariser Luxushotel vergewaltigt zu haben. Zwar verstrickt sich die junge Dame immer weiter in Widersprüche und beschäftigt inzwischen bereits das dritte Anwaltsteam. Doch vom Tisch ist der Fall deswegen noch lange nicht. «Das kann der Wendepunkt in seiner Karriere werden», sagt Breiller Pires, Fussball-Experte und intimer Kenner der brasilianischen Nationalmannschaft im «Spiegel».

«Der Zoff mit seinem Mitspieler Edison Cavani um die Elfmeter, die Arroganz und die ständigen Streitereien mit seinen Teamkollegen, das Beschimpfen und Ohrfeigen der Fans und das Verfluchen der Schiedsrichter», zählt Breiller Pires auf. Das sei unter dem Strich doch zu viel gewesen. «Sein Image war schon vor der Affäre ziemlich beschädigt, ein Idol ist er für die brasilianischen Fussballfans schon lange nicht mehr», sagt Pires.

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Tatsächlich ist die Liste der Skandale deutlich länger als die seiner Erfolge: Das begann schon damals, als der Wunderknabe noch in seiner Heimat für Santos spielte. Dort beleidigte Neymar seinen damaligen Trainer Dorival Junior aufs Übelste und warf ihm in der Kabine einen Trinkbecher ins Gesicht. «Sie haben ein Monster erschaffen», sagte der gegnerische Coach René Simões danach. Im selben Jahr bezeichnete Neymar auf Twitter einen Schiedsrichter als «Dieb».

Bei der Copa América 2015 wurde Neymar nach der 0:1-Niederlage gegen Kolumbien für 4 Spiele gesperrt, weil er den Schiedsrichter beleidigte, einem gegnerischen Spieler aus nächster Nähe einen Ball in den Rücken schoss, obwohl das Spiel längst beendet war, und sich danach auch noch zu einem Kopfstoss hinreissen liess.

Zoff um Penalty

Auch bei Barcelona sorgte Neymar schon kurz nach seiner Ankunft für die ersten Skandale. Im Pokalfinal 2015 führte er einen Gegenspieler von Athletic Bilbao vor, als das Spiel bereits unterbrochen war und wurde deswegen vom damaligen Barça-Captain Xavi gemassregelt.

Wegen seines Transfers von Santos zu Barcelona ermittelt die spanische Steuerbehörde weiterhin.

Schliesslich zoffte sich Neymar bei PSG mit Mitspieler Edinson Cavani um die Ausführung eines Penaltys, ehe er im vergangenen April nach der Niederlage im französischen Cupfinal einem gegnerischen Fan, der ihn verhöhnte, einen Faustschlag verpasste.

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Den Franzosen ist ausserdem Neymars siebenköpfige Boygroup ein Dorn im Auge. Regelmässig lässt der Star seine Kumpels aus Brasilien einfliegen, um mit ihnen Party zu machen. 

Nach den Vergewaltigungsvorwürfen und seinem verletzungsbedingten Aus für die am Freitag beginnende Copa América melden sich nun die Altstars Zico (66) und Pelé (78) zu Wort. «Neymar muss sich mehr auf das Professionelle im Fussball konzentrieren, um etwas Wichtiges zu gewinnen.» Der dreifache Weltmeister Pelé sagt: «Es ist schwierig geworden, Neymar nach allem, was er ausser Fussballspielen macht, zu verteidigen.»

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