Übrigens – die SonntagsBlick-Kolumne
Ein Schweizer küsst St. Pauli wach

Fabian Hürzeler ist der jüngste Trainer im deutschen Profifussball. Und eilt mit dem FC St. Pauli in der 2. Bundesliga von Sieg zu Sieg. Wer ist dieser Mann? Die Kolumne von Reporter Felix Bingesser.
Publiziert: 05.03.2023 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2023 um 19:31 Uhr
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Er ist bei St. Pauli am Ruder: Fabian Hürzeler, 30-jährig.
Foto: Getty Images
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Felix BingesserReporter Sport

St. Pauli. Die Reeperbahn, der Kiez. Die sündige Rotlichtmeile von Deutschland.

Doch der legendäre Hamburger Stadtteil ist auch die Heimat des mystischen FC St. Pauli mit seiner einzigartigen Fankultur. Der Verein mit seiner linksalternativen Fanbasis übt weit über Hamburg hinaus eine grosse Anziehungskraft aus. Ein soziokultureller Schmelztiegel mit grosser Strahlkraft.

Wenn am Millerntor die Spieler zu den Glockenklängen von «Hells Bells» einmarschieren, dann wehen die Totenkopf-Fahnen im Wind. Und es flippen beim Kultsong von AC/DC nicht nur 30'000 Fans im Stadion aus. Elf Millionen Menschen in Deutschland hegen Sympathien für den Klub, der so wohltuend anders ist und der auch mit überschaubarem Budget immer wieder für sportliche Furore sorgt.

Wurzeln in Schaffhausen und USA

St. Pauli steigt auch im letzten Sommer mit Ambitionen in die Saison der 2. Bundesliga. Aber es läuft nicht, dem Klub droht nach der Vorrunde der Fall in die 3. Liga. Trainer Timo Schultz wird entlassen. Und einen Tag vor Weihnachten wird sein damals 29-jähriger Co-Trainer Fabian Hürzeler neuer Chef.

Hürzeler? Der Name tönt nicht nur nach Schweiz. Der jüngste Trainer im deutschen Profifussball hat tatsächlich auch einen Schweizer Pass. Sein Vater stammt aus Schaffhausen. Er ist Zahnarzt, wandert in die USA aus. Und gründet in Houston eine Familie. In Texas kommt auch Fabian auf die Welt und erhält damit automatisch die US-Staatsbürgerschaft.

Lehrjahre bei Mehmet Scholl

Die Familie zieht nach München, wo die Eltern immer noch eine Zahnarztpraxis haben. Fabian ist Junior bei den Bayern, schafft dann aber den Sprung ins Team des damaligen Bayern-Trainers Jupp Heynckes nicht. Er spielt unter Mehmet Scholl für die zweite Mannschaft. «Von ihm habe ich viel gelernt, es war eine inspirierende Zeit», sagt Hürzeler.

Nach einem Intermezzo bei der TSG Hoffenheim wird er mit 21 Jahren Spielertrainer beim fünftklassigen FC Pipinsried in seiner bayrischen Heimat. Er steigt auf, arbeitet parallel noch für den DFB und zieht 2020 nach Hamburg.

Er will kein zweiter Nagelsmann sein

Der Rest ist ein Märchen. St. Pauli gewinnt nach der Winterpause unter Hürzeler sechs Spiele in Serie. Ist er ein Laptop-Trainer? «Jeder Trainer hat einen Laptop», lacht er. Wird er bereits mit Julian Nagelsmann verglichen? «Zwangsläufig kommen solche Vergleiche. Aber von einem Nagelsmann bin ich noch meilenweit entfernt. Und jemanden kopieren, das geht nie gut.» Hürzeler, der Fussball-Enthusiast, will seinen Weg gehen. «Ich bin jung. Aber ich bin kein junger Trainer, weil ich schon neun Jahre Erfahrung in dieser Funktion habe.»

Hürzeler, der mit der Familie in Davos immer wieder zum Skifahren weilt und auch seine Tante in Schaffhausen öfters besucht, hat einen engen Bezug zur Schweiz.

Welches sind die drei kultigsten Fussballklubs in Deutschland? Vielleicht Union Berlin, 1860 München und der FC St. Pauli? Ihre Gemeinsamkeit? Ein Trainer mit Schweizer Pass. Urs Fischer, Maurizio Jacobacci, Fabian Hürzeler.

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2. Bundesliga
Mannschaft
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Hannover 96
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6
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2
SC Paderborn 07
SC Paderborn 07
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21
3
Fortuna Düsseldorf
Fortuna Düsseldorf
12
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Karlsruher SC
Karlsruher SC
12
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20
5
Hamburger SV
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12
9
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SV 07 Elversberg
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12
8
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7
1. FC Köln
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7
1. FC Nürnberg
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1. FC Magdeburg
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1. FC Kaiserslautern
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12
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Hertha BSC
Hertha BSC
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SV Darmstadt 98
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16
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SpVgg Greuther Fürth
SpVgg Greuther Fürth
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Schalke 04
Schalke 04
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Eintracht Braunschweig
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SC Preußen 06 Münster
SC Preußen 06 Münster
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SSV Ulm 1846
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SSV Jahn Regensburg
SSV Jahn Regensburg
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