Die Frage nach der Zukunft von Christian Eriksen als Fussballspieler ist in dieser Phase, wo die Gesundheit und Stabilität des Dänen über allem steht, natürlich zweitrangig. Und doch ist sie von grosser Bedeutung. Denn nicht nur der Spieler selber will unbedingt wissen, was da am Samstag im Spiel gegen die Finnen auf dem Feld genau passiert ist, als er völlig überraschend zusammenbrach und sein Herz aufhörte zu schlagen. Auch die Klubs, das dänische Nationalteam und Inter Mailand, wo Eriksen eine zentrale Rolle spielt und unter dem neuen Trainer Simone Inzhagi auch weiter spielen soll, möchten Antworten auf diese entscheidenden Fragen: Wie konnte das passieren? Wo liegt der Ursprung des Herzstillstands?
Zur Zeit liegt Eriksen im Krankenhaus in Kopenhagen in stabilem Zustand und die Ärzte suchen nach medizinischen Antworten. Von diesen hängt auch ab, ob der begnadete Mittelfeldspieler je wieder Fussball spielen wird. Der Däne scheint da zuversichtlich: Nur wenige Stunden nach seinem Zusammenbruch im EM-Spiel gegen Finnland hat er bereits eine Nachricht im internen Chat der Inter-Spieler an seine schwer geschockten und besorgten Klub-Kollegen geschickt. Er schrieb, dass es ihm sehr viel besser gehe, und dass er bald zurück sein werde.
Wilde Spekulationen über Impfzusammenhang
Gerade weil es so schwierig zu begreifen ist, dass ein durchtrainierter Spitzenathlet, der regelmässig auf Herz und Nieren durchgecheckt wird, einfach so zusammenbricht und sein Herz zu schlagen aufhört, kursierten im Netz schnell die wildesten Gerüchte über die Ursachen des Zusammenbruchs. Eriksen sei in den letzten Monaten ganz schwer an Corona erkrankt. Oder Eriksen sei vor der EM geimpft worden, was zu Komplikationen führte.
Klar, dass die Impffrage besonders interessierte, gibt es doch immer wieder Berichte, denen zufolge eine kleine Anzahl von Teenagern und jungen Erwachsenen, die gegen das Coronavirus geimpft wurden, möglicherweise danach mit Herzproblemen zu kämpfen hatte. Und in einer Phase, wo sich jeder von uns die Frage stellt, wie gefährlich Impfungen und deren Nebenwirkungen seien, brennt das Thema allen unter den Fingernägeln.
Inter-Marotta stellt die Sache klar
Kein Wunder, dass die These, Eriksen habe die Impfung nicht vertragen, sich rasend schnell im Netz verbreitete. Nun stellt aber Beppe Marotta, der Geschäftsführer von Inter Mailand, der in engem Austausch mit den dänischen Ärzten steht, klipp und klar, dass der Vorfall keinen Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung oder Schutzimpfung habe: «Christian war nicht an Covid erkrankt und er wurde auch nicht geimpft.» Die Suche nach den Ursachen geht also weiter.