Dänen-Star Eriksen sackt auf dem Platz zusammen
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Bange Momente:Dänen-Star Eriksen sackt auf dem Platz zusammen

Mehrfacher Olympia-Arzt Walter O. Frey klärt auf
Kann Dänen-Star Eriksen je wieder Fussball spielen?

Dänemark-Star Christian Eriksen (29) erleidet einen Herzstillstand. Was das genau bedeutet, wie man die Ursache eruieren kann und ob er jemals wieder profimässig Fussball spielen kann – Blick hat bei einem Spezialisten nachgefragt.
Publiziert: 14.06.2021 um 18:35 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2021 um 07:57 Uhr
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Der mehrfache Olympia-Arzt Walter O. Frey sieht Eriksens Karriere nicht unbedingt in Gefahr.
Eynat Bollag

Christian Eriksen bricht am Samstag kurz vor der Halbzeitpause zusammen. «Er war weg», sagt der dänische Teamarzt Martin Boesen. Es habe einen Herzstillstand gegeben und Eriksen konnte durch Einsatz eines Defibrillators wiederbelebt werden.

Ein Herzstillstand sei in diesem Alter häufig eine Folge von Rhythmusstörungen, erklärt Walter O. Frey, mehrfacher Olympia-Arzt von der Klinik Hirslanden, auf Blick-Anfrage. «Ein Herz hat, um schlagen zu können, ein eigenes elektrisches System. Und wenn dieses, salopp gesagt, einen ‹Kurzen› hat, eben eine Rhythmusstörung, dann flimmert das Herz nur noch, der elektrische Impuls fehlt, es pumpt nicht mehr. Das Hirn wird blutleer, man bricht zusammen.»

Oft ohne Vorwarn-Anzeichen

Doch wie kann so etwas passieren? Bei 75 Prozent der unter 34-Jährigen passiere dies ohne jegliche Vorwarn-Anzeichen, sagt Frey. Eriksen werde nun über mehrere Tage monitorisiert, ein EKG zeichnet stets jeden seiner Herzschläge auf. «Und so schaut man, ob sich irgendwie outet, was passiert ist.» Extrem wichtig sei auch der Chip des im Stadion verwendeten Defibrillators. Dieser sollte, noch vor dem ersten Stromstoss auf dem Platz, die Rhythmusstörung aufgezeichnet haben, erklärt Frey.

Fakt ist, hätte der Zustand mit dieser wahrscheinlichen Rhythmusstörung länger gedauert, Eriksen wäre gestorben. «Er war im Graubereich. Man konnte ihn quasi gerade noch am Kragen packen und wieder zurückziehen.» Und zum Glück sei ihm das an diesem EM-Spiel passiert, «weil sofort die Apparate und das Fachpersonal zur Stelle waren und ihn innert weniger Minuten korrekt behandeln konnten. Darum hatte er eine Chance zum Überleben.»

Vertrauen ins Herz

Und nun habe er auch grosse Chancen, keinen Schaden davon zu tragen, eben dank der schnellen Reaktion aller Beteiligten.

Und wie stehts um Eriksens Karriere? Da käme es jetzt darauf an, was die Untersuchungen ergeben. «Man kann aber sicher nicht sagen, dass die Karriere nun vorbei ist», gibt Frey Entwarnung. Doch um sportlich wieder leistungsfähig zu werden, müsse nicht nur die Herzgesundheit wieder zu hundert Prozent hergestellt sein, «Eriksen muss auch selber wieder das Vertrauen in sein Herz gewinnen.»

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